Kreis Ludwigsburg. Die Grünen-Fraktion im Ludwigsburger Kreistag hat einer Pressemitteilung zufolge am Wochenende ausführlich über die Zukunft des Stadtbahn-Projekts „Lucie“ im Kreis Ludwigsburg diskutiert. Die Fraktion erwartet, dass noch in diesem Jahr entschieden wird,wie es mit dem Gesamtprojekt weitergeht.
„Die Ludwigsburger Stadtbahn ist ein Jahrhundertprojekt und der wichtigste Baustein für die Verkehrswende in der Region. Die einmalige Chance, den öffentlichen Nahverkehr in und um Ludwigsburg nachhaltig zu verbessern, darf nicht vertan werden“, so die Fraktionsvorsitzende Doris Renninger, die damit den Tenor ihrer Fraktion wiedergibt. Die Grünen verweisen auf die in den letzten Wochen immer wieder geäußerte Kritik an den Stadtbahnplänen: „Technische Herausforderungen und politische Befindlichkeiten machen dem Projekt aktuell zu schaffen“, so die Einschätzung der Fraktion.
Fabian Obenland, Sprecher der Grünen im Ausschuss für Umwelt und Technik des Kreistags, gibt zu bedenken: „Wenn die Stadtbahn erstmal da ist, sind alle froh drum. Das zeigt der Blick in andere Städte. Die positive städtebauliche Entwicklung in Heilbronn wäre ohne die Stadtbahn gar nicht denkbar gewesen.“
Doch zeige sich darin ein entscheidender Knackpunkt. Ein voreiliger Beschluss, ausschließlich den Streckenast nach Markgröningen zu forcieren, mache aus dem Stadtbahn-Projekt einen Zubringer zur S-Bahn. In der Folge würden Verkehrsströme bewusst um Ludwigsburg herum gelenkt. „Wer Leben in die Stadt bringen will, muss auch mit der Bahn ohne Umstieg in die Innenstadt fahren können“, konkretisiert Obenland.
„Erweiterung ergebnisoffen prüfen“
Die jüngst durch den Zweckverband Stadtbahn vorgelegte Alternativroute sei ein grundsätzlich durchdachtes Konzept und werde „als sinnvolles Verkehrsprojekt“ weiterhin von den Grünen im Kreistag unterstützt. Aus Sicht der Fraktion sei „die zentrale Gelingensbedingung“ aber, dass die Strecke nicht einseitig in Ludwigsburg endet, sondern eine durchgehende Verbindung von Markgröningen bis Pattonville geschaffen wird. Zudem solle die Erweiterungsoption durch die Ludwigsburger Innenstadt ergebnisoffen diskutiert werden. (red)