1. Startseite
  2. Lokales
  3. Landkreis Ludwigsburg
Logo

Neuer Status
Tamm ist seit Dienstag die 19. Stadt im Landkreis Ludwigsburg

Obenauf: Bürgermeister Bernhard (auf der Leiter) und sein Gemeinderat feiern Tamms neuen Status als Stadt. Foto: Alfred Drossel
Obenauf: Bürgermeister Bernhard (auf der Leiter) und sein Gemeinderat feiern Tamms neuen Status als Stadt. Foto: Alfred Drossel
Tamm ist Stadt! Seit gestern und als 19. Kommune im Kreis. Die Glocken der Bartholomäuskirche läuteten, als Bürgermeister Martin Bernhard das mit der gelb-roten Tammer Fahne verdeckte, neue Stadtschild enthüllte. Fanfaren des Musikzugs ertönten; die Stadträte hatten sich am Ortseingang an der Bietigheimer Straße versammelt und klatschten.

Tamm. Schultes Martin Bernhard bezeichnete die Enthüllung als symbolischen Akt, der deutlich mache, dass Tamm zur Stadt herangewachsen sei. „Darauf können wir alle stolz sein“, freute sich Bernhard. Er schwärmte von der Zukunft und ließ als nächstes Ziel die Große Kreisstadt Tamm anklingen. „Wir werden sehen“, sagte er und zeigte den Vorbeifahrenden den Zusatz „Stadt“ auf dem gelben Ortschild.

Ein langgehegter Wunsch wird endlich wahr

Der Tammer Gemeinderat hatte den Antrag auf die Erhebung zur Stadt im November 2021 förmlich beschlossen, die Zustimmung des Landes erfolgte Mitte Januar. Den Wunsch, als Stadt anerkannt zu werden, hatte die Kommunalpolitik schon sehr viel länger – basierend auf einer seit einem Vierteljahrhundert stetig vorangetriebenen Urbanisierung des einst dörflichen Fleckens. Schon in den 1990er und frühen 2000er Jahren wurden unter den damaligen Bürgermeistern Gerd Maisch und Roland Zeller entscheidende Weichen gestellt: Mit der Neugestaltung des Bahnhofsareals und der Verlegung der Ortsdurchfahrt an die Bahnstrecke wurde der Weg zu einer neuen Ortsmitte frei, in unmittelbarer Nachbarschaft des Rathauses entstanden der Bürgersaal und ein Einkaufsmarkt. Mit dem Wohngebiet Egelsee gelang der städtebauliche Brückenschlag vom alten Ort zur ehemaligen Trabantenstadt Hohenstange, die neuen Wohnareale dort und in den Kernäckern bescherten Tamm eine seit über 15 Jahren stabile Bevölkerung von mehr als 12000 Einwohnern. Mit ihr ging der Ausbau der sozialen Infrastruktur einher; Beispiele sind neben neuen Kindergärten das zweite Kleeblatt-Pflegeheim und die Sporthalle an der Ludwigsburger Straße.

Die neue Stadt steht vor einem weiteren Entwicklungsschub

Gegenwärtig steht die neue Stadt vor einem weiteren Entwicklungsschub. Auf der Hohenstange entstehen das neue Wohngebiet an der Calwer Straße und eine neue Grundschule, hier, in der Ortsmitte, am Schulzentrum Maystraße und bis in den alten Ort hinein sind klimafreundliche Nahwärmenetze geplant, das ältere der beiden Kleeblätter ist frisch erweitert, im Kitabereich vieles in Bewegung, die Ortsdurchfahrt wird in den nächsten Monaten saniert und mit einem Radweg versehen. Mittelfristig steht die Südseite des Rathausplatzes vor der Modernisierung, in Richtung Nordumfahrung sind ein neues Feuerwehrhaus und eine weitere Kita vorgesehen – was neue Möglichkeiten auch im alten Ort schafft. Auf dem Wunschzettel steht auch ein Stadtgarten. Außerdem hat Tamm dank S-Bahn-Anschluss und Autobahnnähe auch langfristig ein überdurchschnittliches Entwicklungspotenzial: Die Region sieht Tamm seit langem als Wohnbauschwerpunkt, und die Kommunalpolitik arbeitet zäh auf die – von Bietigheim-Bissingen verschleppte – Erweiterung des Gewerbegebiets Laiern hin.