marbach. Diese Piste ist kurz, aber hat’s in sich. Gerade mal 202 Meter müssen die Teilnehmer des Cobble Hoppel zurücklegen. Doch die Piste verlangt den Radlern alles ab, führt sie doch vom Cottaplatz am Fuße der Marbacher Innenstadt über den unteren Teil der Niklastorstraße und die Torgasse bis zum Torturm hinauf.
Die Sportler haben eine Steigung von immerhin 14 Prozent zu bewältigen, strampeln dabei auf dem sperrigen Kopfsteinpflaster der Altstadtgassen. Besonders fixe Freizeitsportler legen die Strecke in weniger als 30 Sekunden zurück. Wer sich im Vorfeld weniger gewissenhaft vorbereitet hat, braucht aber auch schon mal deutlich über eine Minute – der Cobble Hoppel ist eine echte Herausforderung.
Das Radrennen stößt auch in diesem Jahr auf reges Interesse. 85 Fahrer haben sich angemeldet, und vor dem Start am frühen Nachmittag haben sich insbesondere in der Torgasse zahlreiche Schaulustige an der abgesperrten Trasse eingefunden.
Nachdem es in der Nacht und stellenweise auch noch am Morgen ausgiebig geregnet hat, bleibt es am Nachmittag trocken. Die Temperaturen sind angenehm. „Wir haben optimale Bedingungen“, freut sich Veranstalter Achim Seiter, der das Rennen gemeinsam mit dem Marbacher Ordnungsamtsleiter Andreas Seiberling moderiert.
Nicht nur für die schnellsten Radler gibt es eine eigene Wertung, auch die besten Kostüme werden prämiert. Die Teilnehmer zeigen sich von ihrer kreativen Seite: Als Seiberling das Rennen freigibt, tummeln sich allerlei illustre Gestalten im Startbereich. Benjamin Rosenbohm hat sich ein Krokodilkostüm übergestreift und sein Gesicht grün geschminkt. „Es war alles ziemlich spontan“, sagt der junge Mann. Das war das einzige Kostüm, das gerade herumlag.“ Rosenbohm ist zum ersten Mal dabei. „Es dürfte anstrengend werden, man muss schon Gas geben. Aber hier geht es ja nicht um die Leistung, der Spaß steht im Vordergrund.“
Im Zielbereich am Torturm trudeln immer mehr Sportler, aber zunehmend auch Affen, Superhelden und andere verkleidete Radler ein. „Eigentlich sind das alles Helden“, zollt Seiter den Freizeitsportlern Respekt. Und so wird nach der Ankunft ein Heldenfoto mit den verschwitzen Sportlern geschossen – ein nettes Andenken an den Kraftakt auf Kopfsteinpflaster.