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Wohnungsbau
Auf 19 Bauplätze 365 Bewerber

Winterliche Vorarbeiten für das Neubaugebiet Schauinsland in Neckarweihingen. Geplant ist der Bau von 170 Wohneinheiten.Foto: Holm Wolschendorf
Winterliche Vorarbeiten für das Neubaugebiet Schauinsland in Neckarweihingen. Geplant ist der Bau von 170 Wohneinheiten. Foto: Holm Wolschendorf
Neubaugebiet Schauinsland in Neckarweihingen: Eigenheimplätze für 550 Euro pro Quadratmeter kurz vor dem Verkauf

Ludwigsburg. Im Sommer des vergangenen Jahres waren es noch rund 2000 Interessenten, die sich auf einer Warteliste der Stadt für einen Bauplatz im Neckarweihinger Neubaugebiet Schauinsland registrieren ließen. Als die Stadt dann im Herbst die Bauplätze für 19 Einfamilienhäuser ausschrieb und einen Quadratmeterpreis von 550 Euro aufrief, gingen nur noch 365 Bewerbungen ein.

Das ist zwar noch immer ein Beleg dafür, wie groß die Nachfrage nach dem Eigenheim ist: fast 20 Bewerber pro Bauplatz. Die große Differenz zur Warteliste könnte aber auch darauf hinweisen, dass die Zahl derer, die sich einen solchen Bauplatz leisten können, offenbar deutlich unter der Zahl jener liegt, die sich mit Blick auf Neckarweihingen Hoffnungen gemacht hatten.

Dabei sind die 550 Euro in der Preispolitik der Stadt noch ein vergleichsweise günstiger Preis. Als die Stadt im Sommer 2018 über ihr Tochterunternehmen Wohnungsbau Ludwigsburg (WBL) in Sonnenberg-Grünbühl neun Einfamilienhaus-Grundstücke verkaufte, lag der Quadratmeterpreis dort zwischen 850 und 950 Euro.

Der Grundstücksbericht der Stadt hatte im Jahr 2017 für Neckarweihingen einen Durchschnittspreis von 519 Euro pro Quadratmeter ausgewiesen. Die Marke 550 Euro im Neubaugebiet begründete die Stadt unter anderem damit, dass das Neubaugebiet von der Lage her gut sei und über dem Durchschnitt liege. Im Rathaus beurteilt man die 550 Euro pro Quadratmeter als einen „marktgerechten Preis“. Wer bekommt einen Bauplatz?

Die Stadtverwaltung will über die Vergabe der Neckarweihinger Einfamilienhaus-Bauplätze bis Ende Februar entscheiden. Wobei drei der 19 Bauplätze direkt an Alteigentümer von Flächen im Neubaugebiet vergeben werden, der Rest nach einem Punktesystem. Punkte sammeln kann, wer Kinder hat, wer in Ludwigsburg wohnt, wer hier arbeitet und wo Schwerbehinderung oder Pflegebedürftigkeit eines Haushaltsangehörigen vorliegen. Auch diese Anforderungen könnten ein weiterer Grund sein, dass manche von der Warteliste wieder abgesprungen waren, weil sie keine Chance für sich gesehen haben.

Für den Bau von Mehrfamilienhäusern sind im Baugebiet elf Grundstücke geplant. Zwei dieser Grundstücke sind für Baugemeinschaften vorgesehen. Vier weitere Grundstücke gehen direkt an die städtische Wohnungsbau-GmbH (WBL), unter anderem mit dem Auftrag, verteilt auf diese Grundstücke zwölf Wohneinheiten für Flüchtlinge in der Anschlussunterbringung zu bauen. Die WBL plant eigenen Angaben zufolge insgesamt 57 Wohnungen und will im Dezember dieses Jahres mit dem Bau beginnen.

Für die verbleibenden fünf Mehrfamilienhaus-Grundstücke ist nach Angaben der Stadtverwaltung die Bewerbungsfrist am 17. Januar ausgelaufen. Die Grundstücke sollen zu einem Festpreis von 600 Euro pro Quadratmeter verkauft werden. Bei einem dieser Grundstücke ist inzwischen eine Kombination aus Ärztehaus und Wohnen in der Diskussion.