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Spielfilm über die blauen Schuhe
Filmclub Ludwigsburg dreht am Favoriteschloss

Der Filmdreh des Filmclubs Ludwigsburg lenkte am Schloss Favorite die Blicke auf sich. Foto. privat
Der Filmdreh des Filmclubs Ludwigsburg lenkte am Schloss Favorite die Blicke auf sich. Foto. privat
Spaziergänger haben sich gewundert: Auf der großen Wiese hinter dem Favoriteschlösschen flanierten in stilechtem Barock gekleidete Leute. Der Grund: ein Dreh des Filmclubs.

Ludwigsburg. Ein Zelt, Koffer, Krimskrams und drei Leute vom fahrenden Volk der Zirkusleute üben ihre Kunststücke: eine Wahrsagerin mit wilden schwarzen Locken und grünem Kopftuch, eine Clownin mit roter Nase und roten Wangen und eine Zauberin mit Zylinder und bunter Jacke. Ein Aufnahmeteam von zwei Kameraleuten wird von einer Regisseurin mit Regieassistenz und einer Dame mit der typischen Filmaufnahme-Klappe dirigiert. Der Ludwigsburger Filmclub konnte nach drei langen Corona-Jahren – und nach langen Vorbereitungen wieder einen gemeinsamen Spielfilm drehen.

Das ist der historische Hintergrund

Das Team mit 20 Personen verfilmte die Ludwigsburger Anekdote der blauen Schuhe: Der absolutistische Herrscher Herzog Carl Eugen schenkte allen Damen, denen er seine Gunst erweisen oder aufdrängen konnte, ein Paar blaue Schuhe.

250 Jahre später und unter dem Eindruck der #Metoo-Debatte konnte die Erzählung so nicht stehenbleiben. Der Kern der Anekdote bleibt natürlich erhalten, aber die Protagonistin – eine Küchenhilfe aus dem Schloss – erhält die Unterstützung der drei Mitglieder des fahrenden Volks. Die Idee zum Film hatte Heidemarie Ritter vom Filmclub, auch organisatorisch musste sie einiges erledigen: Es brauchte Genehmigungen, um im Favoritepark drehen zu dürfen. Sie koordinierte die Zusammenarbeit der Spieler und Mitwirkenden. Regie führte Waltraut Kruse mit ihrer Assistentin Angela Stoll; an den Kameras waren Frank Melchert und Ralf Swirsky. Angela Melchert bediente die Klappe.

Die Darsteller rekrutierten sich aus einer Clownsgruppe mit Swanhild Backhaus und Kirsten Panitz. Auch Mitglieder des Filmclubs spielten mit: Ute Pohl und natürlich auch Heidemarie Ritter selbst.

Neun Damen und Herren der Kostümgruppe Carino wirkten mit. Brigitte Rayer-Pohland vom Historischen Verein Eglosheim unterstützte mit Requisiten und Kostümergänzungen. (red)