Ludwigsburg. Dort informieren die Selbsthilfegruppe Frauen nach Krebs und Ärzte über Brustkrebs, Vorsorge, Diagnostik und Therapie sowie das Jubiläum des Brustkrebszentrums.
Der Stand ist von 9 bis 13 Uhr am Brunnen auf dem Marktplatz aufgebaut. An ihm können die von den Mitgliedern der Selbsthilfegruppe mit viel Liebe und Fleiß selbst genähten Herzkissen gegen eine Spende erworben werden. Das ganz Besondere: Die Herzkissen sind mit einem Autogramm von Sängerin Andrea Berg versehen, die sich für die Aktion engagiert hat.
An dem Info-Stand werden Professor Dr. Sebastian Berlit, Ärztlicher Direktor des Zentrums für Frauengesundheit am RKH Klinikum Ludwigsburg, und Dr. Claudia Hänle, Oberärztin am Zentrum für Frauengesundheit und ärztliche Leiterin des Brustkrebszentrums, Auskunft rund um das Thema Brustkrebs insbesondere zur Vorsorge geben, Fragen beantworten.
Die Idee der Herzkissen wurde von Selbsthilfegruppen geboren und ist inzwischen bundesweit verbreitet: Die Herzkissen werden ehrenamtlich genäht und oftmals nach Brustoperationen an Betroffene verschenkt. Sie haben einen zweifachen Nutzen: Das Herzkissen kann unter den Arm geklemmt werden und entlastet die Operationswunde, mindert Druck, Reibung und Schmerzen in der Achselregion und unterstützt den Lymphabfluss. Die Kissen sind aber auch ein Zeichen von Solidarität, Trost und Begleitung – sie zeigen: „Du bist nicht allein.“
Brustkrebs ist die mit Abstand häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland: Jährlich werden etwa 69.000 neue Fälle diagnostiziert, das Ludwigsburger Klinikum in einer Pressemitteilung. Prognosen zufolge erkrankt etwa jede achte Frau im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Doch der Umgang mit Brustkrebs ist komplex: Diagnostik, operative Eingriffe, systemische Therapie, Strahlentherapie, Nachsorge und psychosoziale Betreuung müssen ineinandergreifen. Genau hier setzt die Zertifizierung eines Brustkrebszentrums durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) an. Ein zertifiziertes Brustkrebszentrum erfüllt laut Mitteilung strenge Qualitätsanforderungen: Jährliche Mindestfallzahlen, Beteiligung aller relevanten Fachrichtungen wie beispielsweise Gynäkologie, Chirurgie, Radiologie, Pathologie, Onkologie, Psychoonkologie, regelmäßige fachübergreifende Tumorkonferenzen zur gemeinsamen Besprechung jedes einzelnen Falls einer Patientin, Nachweis über Kennzahlen, Qualitätsindikatoren und ein funktionierendes Qualitätsmanagementsystem sowie Überprüfungen durch externe Gutachter in sogenannten Audits und Re-Audits, um Standards konstant zu überwachen und weiterzuentwickeln.
Im Brustkrebszentrum Ludwigsburg-Bietigheim werden jährlich rund 300 Patientinnen mit Brustkrebs behandelt.
Verschiedene Studien zeigen, dass eine Behandlung in zertifizierten Zentren mit besserem Überleben, weniger Komplikationen und höherer operativer Sicherheit verbunden ist, heißt es in der Mitteilung. (red)

