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Hilfsbereitschaft für Flüchtlinge in Ludwigsburg und Kreis ist riesig

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Diakonie sammelt für ukrainische Flüchtlinge hier im Landkreis – Sammelaktion der Jungen Liberalen – Feuerwehr sortiert Bestände

Ludwigsburg. Viele Ludwigsburger wollen den Menschen in der Ukraine helfen, sie erkundigen sich nach Hilfsaktionen und sammeln Spenden. Inzwischen sind nach Informationen unserer Zeitung bereits Flüchtlinge aus der Ukraine auch in Ludwigsburg angekommen. Diese seien über Verwandte oder Freunde nach Ludwigsburg gekommen, so Martin Strecker, Geschäftsführer des Kreisdiakonieverbands. Dort hätten sich bereits Menschen gemeldet, die um Unterstützung gebeten haben.

Die ökumenische Fachstelle Asyl, die die Diakonie gemeinsam mit der Caritas verantwortet, sei vorbereitet auf die Flüchtlinge aus der Ukraine. „Die Strukturen bei uns und den Arbeitskreisen Asyl sind, anders als 2015, vorhanden“, so Strecker. Doch noch seien viele Fragen offen, etwa auch die, wie lange Flüchtlinge aus der Ukraine bleiben werden und wie viele tatsächlich nach Deutschland kommen. „Es ist auch verständlich, dass viele erst mal in der Nähe, in Polen oder der Slowakei, bleiben wollen“, so Strecker.

Dennoch: Die Menschen aus der Ukraine sind auf Unterstützung angewiesen. Neben privaten Hilfsaktionen, gibt es weitere Möglichkeiten zu helfen:

Martin Strecker vom Kreisdiakonieverband empfiehlt, Sachspenden zu den Diakonieläden zu bringen, anstatt sie in Konvois in Richtung Ukraine zu schicken. Dort könnten die Spenden oft nicht verarbeitet werden, sagt er. In den Diakonieläden werden die Flüchtlinge mit allem Notwendigen versorgt, sobald sie vor Ort sind. Laut Strecker werde den Flüchtlingen aus der Ukraine mit Gutscheinen für die Diakonieläden geholfen. Diakonieläden gibt es in Ludwigsburg („Glücksgriff“, Saarstraße 25), Bietigheim („Neufundland“, Freiberger Straße 51) und Kornwestheim („Zweite Liebe“, Karlstraße 32).

Die Jungen Liberalen Ludwigsburg haben einen anderen Weg gefunden. Sie sammeln Sachspenden, die direkt zur polnischen Caritas in Zabkowiceskie Slaskie gebracht werden und dort ukrainischen Flüchtlingen zugute kommen. Die Jugendorganisation der FDP hat am Freitag, 4. März, von 10 bis 18 Uhr ihre Sammelstelle auf dem Marktplatz eingerichtet.

Dringend benötigt werden Erste-Hilfe-Kästen oder Verbände, Medikamente, Taschenlampen, Batterien sowie Decken, Schlafsäcke, Handtücher. Für Babys gesammelt werden alle Utensilien von Schnuller bis Windeln, hinzu kommen für jedes Alter alle Körperpflegemittel sowie warme Kleidung von Handschuhen bis zu Jacken. Gefragt sind zudem haltbare Lebensmittel von Müsliriegel bis Konserve.

Lesen Sie hier: Ludwigsburger Hochschulen brechen alle Kontakte nach Russland ab

Aus ganz Baden-Württemberg unterstützen mittlerweile 100 Feuerwehren die Ukraine, mit Stromerzeugern, Rettungsgerät und anderer technischer Ausstattung, aber auch Krankentragen.

In der Alten Kelter in Fellbach bei Stuttgart hat sich in den vergangenen Tagen alles gestapelt, was man braucht, wenn es brennt. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine haben die Feuerwehren gesammelt, was sie an Material entbehren können. Mit mehreren Sattelschleppern sollte das Material am gestrigen Donnerstag an die polnisch-ukrainische Grenze transportiert werden. Dort wird die Lieferung an den Katastrophenschutz der Ukraine übergeben und ins Kriegsgebiet gebracht.

Diesmal ist Ludwigsburg noch nicht dabei. Aber die Feuerwehr überprüft und sortiert gerade intensiv die Bestände, um bei weiteren Hilfskonvois dabei zu sein.