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Stadionbad
Preiserhöhung empört Besucher

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Schwimmen ist gesund – aber im Hallenbad kein Gratisvergnügen..Archivbild: Stefanie B./stock.adobe.com
Kritik an Gebühr für Jahreskarten – Für die Schrankfächer in der Umkleide sind wieder Münzen nötig

Ludwigsburg. „Mit unserer neuen Geldwertkarte rutschen auch die Preise.“ So werben die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) auf ihrer Webseite für ihre Bäder und das dort neu eingeführte Kassen- und Tarifsystem.

Einige Stammgäste des Stadionbads in der Oststadt sind da aber völlig anderer Meinung: Einer von ihnen beschwert sich als ihr Sprecher in einem offenen Brief an die SWLB und die Stadtverwaltung über die „unzumutbar angehobenen Preise“. Denn mit der jüngsten Preisanpassung hat sich unabhängig von der neu eingeführten Geldwertkarte der Preis der weiterhin angebotenen konventionellen Jahreskarte in nur zwei Jahren um ein ganzes Drittel auf nun 200 Euro (ermäßigt: 100 Euro) erhöht. „Eine Unverschämtheit“, so das Urteil des Beschwerdeführers, „wie sollen wir das mit unserer Rente stemmen?“

„Zweihundert Euro sind immer noch ein sehr moderater Preis für die Badnutzung“, hält die Sprecherin der SWLB, Astrid Schulte, dem entgegen. Denn der Normalpreis für Tageskartennutzer liegt derzeit bei 4,80 Euro (Ermäßigte: 2,80 Euro). Seit 2013 bis zur Preisanpassung im Dezember 2017 hätte sich dieser Preis lediglich um 11,63 Prozent erhöht. Wenn Jahreskartenbesitzer nun dreimal pro Woche schwimmen gingen (Schulte: „Ein sehr realistischer Wert“) würden sie lediglich 1,33 Euro pro Badbesuch, bezahlen. Wer das Bad an sechs Tagen pro Woche nutze, zahle sogar gerade mal 66 Cent pro Besuch, Ermäßigungsberechtigte sogar nur 33 Cent, rechnet Schulte vor.

„Dieses geringe Entgelt steht in keinem Verhältnis zur angebotenen Leistung. Es handelt sich hier zudem um Tagespreise, nicht um auf eineinhalb bis zwei Stunden beschränkte Preise wie in vielen anderen Bädern“, betont Schulte.

Eine preisliche Anpassung sei nach immerhin vier Jahren Preisstabilität unumgänglich gewesen. Tatsächlich schreiben kommunale Bäder fast immer rote Zahlen, die Defizite dürfen aber auch nicht in den Himmel wachsen. Schulte dazu: „Wenn alle für den Betrieb eines Bades notwendigen Kosten wie Energie, Wasser, Personal, Verwaltung, Technik, Wartung, Betriebsstoffe, Laborkosten, Überprüfungen der Hygieneparameter und vieles mehr addiert werden, liegen die Kosten pro Badbesucher bei mehr als dem Doppelten des Eintritts.“ Zur genauen Höhe des Defizits des Stadionbads wollen sich die SWLB nicht äußern.

Vorrangiges Ziel der Tarifumstellungen war es laut der SWLB-Sprecherin, den Badbesuch in Zeiten mit bislang niedrigerer Besucherfrequenz attraktiver zu machen: Früher gab es im Stadionbad den Wochenendtarif sowie den Wochentarif. Nun gibt es statt dessen einen günstigeren Vormittagstarif bis 14 Uhr (4,30 Euro) sowie den Normalpreis.

Was den erbosten Badegast zusätzlich ärgert: „In sämtlichen Einrichtungen für Freizeitaktivitäten gibt es Ermäßigungen für Rentner, nur bei den SWLB nicht“, so seine Kritik. „Stimmt so nicht“, kontert Schulte. „Nach unserer Recherche ist es in keinem Bad der Region üblich, Rentnern eine Ermäßigung einzuräumen.“ Im Heilbad Hoheneck hätten die SWLB bis 2013 einen Rentnertarif angeboten. Dieser sei dann aber in den Vormittagstarif geändert worden.

Die SWLB verweist überdies darauf, dass Besucher mit der neuen Tarifstruktur über Einzahlungen auf die nunmehr eingeführte Geldwertkarte (GWK) die Möglichkeit haben, selbst auf den Einzeltarif Rabatte bis zu 25 Prozent zu erhalten. Dieser Nachlass wird jenen gewährt, die bereit und in der Lage sind, die Geldkarte mit 500 Euro aufzuladen. Je niedriger die Einzahlung, desto geringer der Rabatt. Die Geldwertkarte gilt allerdings nicht nur im Stadionbad, sondern auch in der Saunalandschaft, dem Heilbad Hoheneck, dem Freibad Hoheneck, dem Alfred-Kercher-Band in Kornwestheim und sogar in der Kunsteinsbahn Ludwigsburg und ist zudem übertragbar.

INFOs zu den Ludwigsburger Bädern im Internet unter www.swlb.de und www.swlb.de/geldwertkarte.