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Tierquäler wirft lebenden Hahn in Tierentsorgungscontainer – Glück im Unglück für Hahn Eduart

Eduart ist inzwischen wieder wohl auf und im Tierheim untergebracht. Foto: privat
Eduart ist inzwischen wieder wohl auf und im Tierheim untergebracht. Foto: privat
Der gerettete Hahn kurz vor seiner Rettung aus dem Container. Foto: Peta Deutschland/p
Der gerettete Hahn kurz vor seiner Rettung aus dem Container. Foto: Peta Deutschland/p
Ein Passant findet am Montagabend einen hungernden Hahn in der Tierkörpersammelstelle in Eglosheim. Das hilflose Tier wurde von einem unbekannten Tierquäler dort hineingeworfen, konnte aber glücklicher weise noch geborgen werden.

Ludwigsburg. Skurrile und unbarmherzige Entdeckung am vergangenen Montag: Als ein Mann die Klappe der Tierkörpersammelstelle an der Kläranlage in Eglosheim öffnet, findet er darin einen noch lebenden Hahn. In seiner Todesfalle gefangen, harrte das blutige und hungernde Tier wer weiß wie lange in der Truhe aus. Der Finder kontaktierte Ursula Gericke, Leiterin des Tierheims Ludwigsburg, die ihn dann direkt an die „Tier-Engel unterwegs" weiterleiten konnte. Die Tier-Engel, eine Tiernothilfe aus dem Kreis Ludwigsburg, konnten den Gockel aus seiner misslichen Lage mit Keschern befreien und in das Ludwigsburger Tierheim zu Ursula Gericke bringen.

Eine Stunde später hatte Gericke den Hahn in ihrer Station. Verletzt oder krank war das Tier nicht, nur hager und hungrig. „Noch ist der Hahn bei uns. Es gibt aber schon Interessenten", erklärt die Leiterin des Tierheims. Eigentlich hätte der Vogel bereits abgeholt werden sollen, ein Abnehmer sei aber doch noch kurzfristig abgesprungen. Im Laufe des Tages soll jetzt aber ein neues Zuhause für das Federvieh gefunden werden.

Das Tierheim taufte den Hahn Eduart

Was Ursula Gericke auch überrascht hat, war die Zahmheit des Hahns. „Wir vermuten, dass er aufgezogen wurde", meint sie. Einen solchen Fall gab es tatsächlich bereits. Vor über 13 Jahren wurden einmal vier Seidenhühner aus der Kadavertruhe geborgen und auch zu Gericke ins Tierheim gebracht. Eduart, wie der Hahn getauft wurde, ist mittlerweile gefüttert und wieder auf den Beinen.

Hühner sind, so scheint es, recht oft von Aussetzungen betroffen. Erst ein paar Tage vor dem Vorfall in Eglosheim wurden zwei Tiere im Bietigheimer Forst gefunden, erzählt Gericke. Sie, sowie auch die Tierschutzorganisation Peta, ruft auf, sich bei ihr zu melden, wenn es Hinweise zum Täter gebe.

Tierquälerei sei kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat, so Peta in einem Statement. Für sachdienliche Hinweise steht eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro aus. Infos zur Tat können an das Ludwigsburger Tierheim unter (07141)250410 oder per Mail an info@tierheim-lb.de gegeben werden.