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Ältestes Naturschutzgebiet im Landkreis
Unterwegs im Ludwigsburger Favoritepark: Auf der Spur von Bäumen und Tieren

Einen Durchmesser von bis zu zwei Metern haben die alten Eichen. Foto: privat
Einen Durchmesser von bis zu zwei Metern haben die alten Eichen. Foto: privat
Eine Gruppe naturkundlich und geschichtlich Interessierter traf sich zu einer naturkundlichen Führung, zu der der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) eingeladen hatte.

Ludwigsburg. Conrad Fink führte durch den Favoritepark und stellte die Geschichte der Parkanlage von der mittelalterlichen Waldweide zum heutigen Schutzgebiet vor, wie es in der Mitteilung des BUND heißt. Ausgangspunkt für die Entstehung war eine Waldweide, auch Hudewald genannt. Das Vieh – vor allem Schweine – wurde in den Wald getrieben, um sich dort von Eicheln, Bucheckern sowie von Blättern und Zweigen junger Bäume zu ernähren. So entstanden lichte, von Eichen dominierte Wälder und baumbestandene Weiden.

So lange gibt es hier schon Hirsche und Mufflons

Der jagdbegeisterte Herzog Eberhard Ludwig ließ den Wald im Jahr 1707 einzäunen, um eine Fasanerie zu errichten. Mit Wild, Gämsen und Hirschen ließ König Friedrich I. von Württemberg ab 1806 einen Tiergarten anlegen. Bis heute leben Dam- und Axishirsche im Favoritepark, ebenso die 1969 eingesetzten Mufflons.

So alt ist die älteste Eiche im Park

Der Park ist seit 1937 Naturschutzgebiet und damit das älteste im Landkreis Ludwigsburg. Er gehört zu den wichtigsten Naherholungsgebieten der Region Stuttgart. Conrad Fink wies auf einige der Jahrhunderte alten Eichen hin, die bis zu zwei Meter Stammdurchmesser erreichen. Die älteste Eiche im Park hat ein Alter von 314 Jahren. Die Sicherung gesunder Eichen und der Erhalt von Alt- und Totholz fördern die Vielfalt von Insekten und Käfern. Fink stellte auch 26Säugetierarten vor, die im Park leben. Dazu gehören Dachse und viele Fledermausarten. Die Unterversorgung mit Wasser ist für den Park ein großes Problem. Sie führt dazu, dass Gewässer austrocknen, Brunnen versiegen, Bäume absterben und Amphibienarten aussterben.

Der BUND setze sich schon seit Jahrzehnten für die Erhaltung und Aufwertung des Favoriteparks ein und kritisiere, dass bei Bauvorhaben Grundwasser abgepumpt worden sei, heißt es in der Meldung weiter. Fink sprach auch die immer näher rückende Siedlung und die zahlreichen Eingriffe um und im Park an. Oberstes Ziel müsse die Erreichung der Schutzziele sein. (red)