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Bei Gasmangel
Umweltsenator: Hamburg könnte Warmwasser rationieren

Jens Kerstan
Jens Kerstan (Bündnis 90/Die Grünen), Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft in Hamburg. Er hat einen Plan für den Fall eines Gasnotstands. Foto: Christian Charisius
Angesichts eines drohenden Lieferstopps von russischem Gas an Europa, arbeitet die Politik bereits an Szenarien um dieses auszugleichen. Für Hamburg wird über Maßnahmen im Zusammenhang mit Warmwasser nachgedacht.

Hamburg. Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) schließt für den Fall eines Gas-Notstandes in der Hansestadt eine Begrenzung des Warmwassers für private Haushalte nicht aus.

«In einer akuten Gasmangellage könnte warmes Wasser in einem Notfall nur zu bestimmten Tageszeiten zur Verfügung gestellt werden», sagte Kerstan der «Welt am Sonntag». Auch eine generelle Absenkung der maximalen Raumtemperatur im Fernwärmenetz käme in Betracht. Es werde in Hamburg schon aus technischen Gründen nicht überall möglich sein, im Fall einer Verknappung von Gas zwischen gewerblichen und privaten Kunden zu unterscheiden, sagte er der Zeitung.

Kerstan erklärte, ein mögliches provisorisches LNG-Terminal im Hamburger Hafen könne frühestens im kommenden Mai betriebsbereit sein. «Wir werden im Laufe des Juli wissen, ob und an welchem Standort ein provisorisches LNG-Terminal in Hamburg machbar ist.» Das Gas könnte dort voraussichtlich ab Mai 2023 umgeschlagen werden. Die vollständigen Ergebnisse der Standort-Überprüfungen würden im Oktober vorliegen, sagte Kerstan.

© dpa-infocom, dpa:220702-99-882813/2