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Fußball-Oberliga
Flamur Berishas spezielle Situation beim SGV Freiberg

Flamur Berisha. Foto: Baumann
Flamur Berisha. Foto: Baumann
In der Fußball-Oberliga empfängt der entthronte Spitzenreiter SGV Freiberg heute (14Uhr) Astoria Walldorf II. Für Flamur Berisha beginnt damit eine delikate Phase: Sein Einsatz könnte seinem neuen Verein Stuttgarter Kickers schaden.

Freiberg.. Flamur Berisha ist für Trainer Evangelos Sbonias meist eine der ersten Einwechseloptionen, in der Startelf des Fußball-Oberligisten SGV Freiberg steht der Außenbahnspieler allerdings selten. Wahrscheinlich hat sich der 22-Jährige aufgrund seiner Einsatzzeiten auch durchgerungen, den Freiberger Wasen verlassen zu wollen. „Ich habe mich für die Kickers entschieden, weil sie sich intensiv um mich gekümmert haben und mir auch ein sehr gutes Konzept vorgelegt haben“, verkündete Berisha im Winter.

In Stuttgart ist er aber noch nicht gelandet, er trägt weiterhin das blaue SGV-Trikot: Die Freiberger haben den schnellen Youngster nicht mit sofortiger Wirkung im Winter ziehen lassen, schließlich wolle man ja nicht den direkten Konkurrenten im aktuellen Meisterschaftsrennen stärken. Berisha muss sich also nun bis zum Sommer mit seinem Wechsel zu den Kickers gedulden und ist in eine delikate Situation geraten: Man stelle sich vor, Berisha schießt nach seiner Einwechslung am 9. März das SGV-Siegtor unter dem Fernsehturm und die Kickers scheitern als Tabellenzweiter in der Relegation. Berisha hätte dann die Freiberger in die Regionalliga geschossen und wäre nächste Runde erneut Oberliga-Kicker.

Großes Entwicklungspotenzial

Berisha sagt aktuell lieber nichts, er muss zudem gerade bangen, dass er in der Rückrunde aufgrund der speziellen Situation gar nicht mehr mitspielen darf. „Er ist ein junger Spieler, der noch großes Entwicklungspotenzial hat und trotzdem schon ein gestandener Oberligaspieler ist“, konstatiert Stuttgarts neue Sportdirektor Marc Stein jedenfalls: „Er ist ausgesprochen ehrgeizig und will seinen Weg machen, er passt sehr gut zu uns.“

Berisha kickte 2019 noch in der Verbandsliga beim FC Radolfzell. Dann spielte er für den FC Villingen eine gute Oberliga-Saison, ehe er 2020 zum SGV nach Freiberg wechselte. „Die Freiberger kamen auf mich zu, bei ihnen könne ich in einem professionelleren Umfeld mein Potenzial noch mehr ausschöpfen,“ erklärte er damals. Nach seiner Ausbildung zum Feinmechaniker hatte er sich ganz auf den Fußball konzentriert.

Der Sohn einer deutschen Mutter und eines Vaters aus dem Kosovo steht ab heute vor spannenden drei Monaten. „Er hat eine unglaublich dynamische Spielweise“, betont Sbonias, „das Gefühl für die richtige Aktion in der jeweiligen Situation muss er nun weiter ausbauen.“ Gerne hätte der SGV Berisha diese Ausbildung in Freiberg angedeihen lassen, auch in der Regionalliga. Doch nun kam es anders.