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SG BBM Bietigheim: Loerper will noch Titel gewinnen

Ziehen nach der Saison gemeinsam nach Hamburg: Anna Loerper und ihr Lebensgefährte, Nationaltorhüter Johannes Bitter. Foto: Jens Körner
Ziehen nach der Saison gemeinsam nach Hamburg: Anna Loerper und ihr Lebensgefährte, Nationaltorhüter Johannes Bitter. Foto: Jens Körner
Doppel-Spieltag in der Frauen-handball-Bundesliga: Die SG BBM Bietigheim empfängt am Freitag, 19.30Uhr, die Kurpfalz Bären aus Ketsch, am Sonntag, 16 Uhr, geht es zu Union Halle-Neustadt. Spielmacherin Anna Loerper gibt zwei Siege als Zielmarke aus. Es ist ihre letzte Saison.

Bietigheim-Bissingen. Der auf dem letzten Platz liegende Gast Kurpfalzbären plant bei 2:34 Punkten bereits für die 2. Handball-Liga. Aufsteiger Halle-Neustadt (12:24) schlägt sich besser als erwartet und hat vier Zähler Vorsprung auf die Abstiegsränge. Sowohl die Bären als auch die Hallenser Wildcats können ihre Krallen ausfahren. Das erlebte die SG BBM Bietigheim als Ketsch beim 31:22-Sieg der SG im Hinspiel nach einer 15:4-Führung bis auf 18:15 herankam. Union punktete mehrfach gegen stärker eingeschätzte Teams, unter anderem gegen Leverkusen und Blomberg.

Kein Saisonverlauf nach Wunsch

„Keine Frage, das müssen zwei Siege werden“, fordert Anna Loerper. Die 36-jährige Spielmacherin, die ihre Bundesliga-Premiere schon 2003 in Leverkusen feierte, beendet nach der Saison ihre erfolgreiche Karriere. „Bis dahin sind es in der Liga, der Champions League und im DHB-Pokal noch viele Spiele und ich bin ich noch längst nicht im Countdown-Modus“, sagt die 246-fache Nationalspielerin (428 Tore).

Die Saison verlief für Loerper bisher nicht nach Wunsch. Mehrfach musste sie wegen Verletzungen und gesundheitlichen Problemen pausieren. „Jetzt bin ich froh, wieder dabei zu sein.“ Bietigheims Aufwärtstrend stimmt die überall nur „Lumpi“ gerufene zweifache Handballerin des Jahres (2014, 2015) optimistisch: „Mit dem Einzug in Pokal-Finalturnier haben wir ein Zwischenziel erreicht und die Aussicht, einen Titel gewinnen zu können, beflügelt uns.“

Nach Stationen in Leverkusen, dem dänischen Holstebro und Oldenburg wagte die diplomierte Sportwissenschaftlerin 2014 den Sprung ins Schwabenland, spielte bis 2018 in Metzingen, seither in Bietigheim. „Das waren definitiv Volltreffer“, meint das 1,62 Meter Energiebündel rückblickend. Bei der SG erfüllte sich ein Traum: „Die deutsche Meisterschaft 2019 war für mich sehr, sehr wichtig. Dafür habe ich jahrelang hart gearbeitet.“

Den DHB-Pokal, EHF-Cup und WM-Bronze 2007 hatte sie schon gewonnen, den deutschen Titel noch nie. Emotional stellt sie Meisterschaft auf eine Stufe mit ihrer Olympiateilnahme 2008 in Peking.

Im Sommer wird Anna Loerper ihre Zelte im Schwäbischen abbrechen. Mit ihrem Lebensgefährten, dem vom TVB Stuttgart zum HSV Hamburg wechselnden Nationaltorhüter Johannes Bitter, zieht sie an die Elbe. „Wir haben das für uns so entschieden. Der Zeitpunkt passt“, findet die dem Vorstand der Frauen Handball Bundesliga angehörende Sportwissenschaftlerin, für die auch ein beruflicher Neuanfang ansteht: „Einige Gespräche habe ich schon geführt. Was ich machen werde, steht aber noch in den Sternen.“