Washington. Angesichts des anhaltenden Regierungsstillstands in den USA warnt Verkehrsminister Sean Duffy vor massiven Folgen für den Luftverkehr. Sollte der Shutdown noch eine Woche andauern, könne es zu «massivem Chaos» kommen, sagte Duffy in Washington. Neben Verspätungen und Flugausfällen sei es denkbar, «bestimmte Teile des Luftraums» für den Verkehr zu schließen.
Der Regierungsstillstand dauert inzwischen 35 Tage an. Hintergrund ist der Streit zwischen Republikanern und Demokraten über ein neues Haushaltsgesetz. Ohne Einigung bleiben zahlreiche Bundesbehörden nur eingeschränkt arbeitsfähig; rund 13.000 Fluglotsen und 50.000 Sicherheitskräfte der Transportsicherheitsbehörde TSA arbeiten ohne Bezahlung weiter. Die Personalausfälle treffen vor allem Großflughäfen, wo Schichten nicht vollständig besetzt werden können und sich der Flugverkehr zunehmend staut.
Bereits jetzt registriert die US-Luftfahrt zehntausende Verspätungen. Nach Angaben der Luftfahrtbehörde FAA fallen an den größten Flughäfen teils 20 bis 40 Prozent der Fluglotsen wegen unbezahlter Arbeitsschichten aus. Seit Beginn des Shutdowns war nahezu die Hälfte der 30 betriebsamsten US-Flughäfen von Engpässen betroffen.
2019 hatten ähnliche Ausfälle den damaligen 35-tägigen Shutdown beendet. Duffy sagte, er werde das gesamte System stilllegen, wenn Flugsicherheit nicht mehr gewährleistet sei. Bereits am Sonntag hatte er bei ABC News über mögliche Luftraumschließungen gesprochen. Zuvor hatte er US-Medien zufolge noch angedeutet, unentschuldigt fehlende Fluglotsen feuern zu wollen – nun sagte er, die Beschäftigten bräuchten «Unterstützung und einen Gehaltsscheck, nicht Entlassungen».
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