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Konflikte
Trump bestätigt US-Angriff auf Hafengebiet in Venezuela

US-Präsident Trump empfängt Israels Ministerpräsident Netanjahu
Die USA haben nach Worten von US-Präsident Trump eine Anlage in Venezuela angegriffen. Foto: Alex Brandon
Washington erhöht den Druck auf die autoritäre Regierung in Caracas. Nach Dutzenden Angriffen auf angeblich mit Drogen beladene Boote folgte eine Attacke auf eine Anlage in einem Hafengebiet.

Palm Beach. Im eskalierenden Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und Venezuela haben die USA nach Angaben von Präsident Donald Trump einen angeblichen «Drogenumschlagplatz» in dem südamerikanischen Land angegriffen. «Es gab eine große Explosion im Hafengebiet, wo die Boote mit Drogen beladen werden», sagte er vor einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in seiner Residenz Mar-a-Lago in Florida am Montag. Die venezolanische Führung äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.

Am Freitag hatte Trump in einem spontanen Interview des Radiosenders 77 WABC einen solchen Schlag angedeutet. «Ich weiß nicht, ob Sie es gelesen oder gesehen haben, sie haben eine große Anlage oder eine große Einrichtung, von der aus die Schiffe kommen», sagte Trump. Er ergänzte: «Vor zwei Nächten haben wir die ausgeschaltet. Wir haben sie also sehr hart getroffen.» Weitere Details, etwa ob und wenn ja, wie viele Menschen bei dem Angriff getötet wurden, nannte Trump nicht. Auch Einzelheiten zur Art des Schlags fehlen.

Die «New York Times» berichtete, der US-Auslandsgeheimdienst CIA habe mit einer Drohne eine Kaianlage angegriffen, an der die venezolanische Bande Tren de Aragua Drogen versteckt und möglicherweise auf Boote verlädt. Zum Zeitpunkt der Attacke hätten sich keine Menschen im Zielgebiet befunden, schrieb die Zeitung unter Berufung auf mit der Angelegenheit befassten Personen.

Brand bei venezolanischem Chemiekonzern

Das venezolanische Chemieunternehmen Primazol teilte mit, dass sich an Weihnachten ein Brand in einer Lagerhalle in der Hafenstadt Maracaibo ereignet habe. «Wir weisen Berichte, die im Internet zirkulieren, entschieden zurück», hieß es in einer Stellungnahme. Ob sich die Firma damit auf Berichte über einen US-Militärschlag bezog, war zunächst unklar. In einer weiteren Mitteilung teilte das Unternehmen mit, der Brand sei von einem Kurzschluss ausgelöst worden. 

Spannungen zwischen Venezuela und USA
Das US-Militär hat Kriegsschiffe, Kampfflugzeuge und Soldaten in die Karibik verlegt. Foto: Petty Officer 2nd Class Triniti

Die USA haben in den vergangenen Monaten Dutzende Boote in der Karibik und im Pazifik angegriffen, die angeblich Drogen schmuggelten. Erst am Montag versenkten die US-Streitkräfte wieder ein mutmaßlich mit Rauschgift beladenes Boot im östlichen Pazifik. Zwei Männer kamen dabei ums Leben. 

Über 100 Tote bei Angriffen auf mutmaßliche Drogenboote

Bei bislang rund 30 Attacken seit Anfang Dezember wurden offiziellen Angaben zufolge über 100 Menschen getötet. Es gibt Bedenken, ob die tödlichen Angriffe auf mutmaßliche Drogenschmuggler in internationalen Gewässern völkerrechtlich zulässig sind. 

Die Vereinigten Staaten verlegten zudem zahlreiche Soldaten, Kriegsschiffe, einen Flugzeugträger mit Kampfflugzeugen und einen Langstreckenbomber in die Region nahe Venezuela. Das Vorgehen begründet die US-Regierung mit dem Kampf gegen Drogenkartelle. Nach Einschätzung von Experten ist die Streitmacht für einen Einsatz gegen Drogenschmuggler aber eigentlich überdimensioniert. 

US-Militär bringt Öltanker auf

Im Oktober hatte Trump bereits öffentlich bestätigt, dass er auch verdeckte Einsätze des Auslandsgeheimdienstes CIA in Venezuela genehmigt habe. In den vergangenen Wochen hatten die USA zudem mehrere Öltanker unter ihre Kontrolle gebracht. Damit nimmt Washington die für Venezuela wichtigen Einnahmen aus dem Ölexport ins Visier.

Venezuela Präsident Maduro
Maduro wirft der US-Regierung vor, einen Machtwechsel in Caracas erzwingen zu wollen. Foto: Marcos Salgado

Venezuelas autoritärer Präsident Nicolás Maduro wirft dem Weißen Haus vor, einen Machtwechsel in Caracas erzwingen zu wollen. Trump erklärte zuletzt, Maduros Tage an der Staatsspitze seien gezählt. Seine Heimatschutzministerin Kristi Noem sagte im Sender Fox News über den venezolanischen Präsidenten: «Er muss weg.»

© dpa-infocom, dpa:251230-930-481157/2