Karlsruhe. Trainer Christian Eichner war nach der Last-Minute-Schlappe des Karlsruher SC gegen die SV Elversberg sauer. Abwehr-Routinier Marcel Franke sprach selbstkritisch von einem zeitweiligen «Klassenunterschied». Das entscheidende 2:3 (0:1) der Gäste war zwar erst in der Nachspielzeit gefallen, die Niederlage hätte aber auch höher ausfallen können.
«Sechs, sieben hätten wir auch kriegen können, wenn wir ehrlich sind. Es war am Ende eine hochverdiente Niederlage», meinte Franke, der sich vor dem ersten Gegentor einen Fauxpas geleistet hatte.
Doppelpack von Šimić lässt KSC nur kurz jubeln
Der Doppelpack von Roko Šimić reichte dem KSC so nicht zu einem Punktgewinn. Der lange formschwache Neuzugang machte zwar zweimal einen Rückstand wett (62./83. Minute). Doch nach zahlreichen ausgelassenen Chancen war der Elversberger Siegtreffer von Felix Keidel verdient (90.+4).

«Wir haben über 95 Minuten nicht stattgefunden, mit und ohne Ball nicht stattgefunden. Wir haben gewaltig zu tun», schimpfte Eichner. Auch Simic meinte: «Das ist nicht zu akzeptieren. So können wir nicht spielen.»
Als Achter steckt der KSC im Tabellen-Mittelfeld fest und verlor mit nun fünf Zählern Rückstand auf das drittplatzierte Elversberg den Anschluss an die Spitzenteams der 2. Fußball-Bundesliga. «Wenn wir so spielen wie heute – dann brauchen wir nicht nach oben gucken», meinte Franke.
Geschenk der KSC-Defensive
Ausgangspunkt der Elversberger Führung war zunächst ein Zuspiel von KSC-Torhüter Hans Christian Bernat auf Franke gewesen. Der Verteidiger vertändelte den Ball gegen den heran laufenden Ex-Karlsruher Bambasé Conté - und Younes Ebnoutalib konnte nach einem Querpass problemlos vollstrecken (26.). Franke hatte in den vorangehenden Spielen beim 2:1 gegen den FC Schalke 04 und beim 0:4 in Bielefeld jeweils einen Elfmeter verschuldet.
«Wir haben uns natürlich zurückgekämpft, aber schießen gefühlt das 2:1 selber. Es tut unfassbar weh. Es geht natürlich los mit meinem Ding in der ersten Halbzeit», erklärte Franke.
Neben Ebnoutalib war Lukas Petkov (66.) für die Gäste erfolgreich gewesen - ehe Keidel vor 31.909 Zuschauern den Schlusspunkt setzte. «Wir haben, glaube ich, eine katastrophale erste Halbzeit gespielt», bilanzierte Marvin Wanitzek und monierte ein Verhalten, das «naiv» gewesen sei.
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