Freiburg. Julian Schuster geht voller Zuversicht ins letzte Spiel des Jahres - und blickt schon jetzt zufrieden auf den ersten Teil der Saison zurück. «Es ist sehr, sehr schön, dass wir auch im neuen Jahr in allen drei Wettbewerben vertreten sind», sagte der Trainer des SC Freiburg vor der Partie beim zuletzt formstarken VfL Wolfsburg am Samstag (15.30 Uhr/Sky).
Im DFB-Pokal im Viertelfinale, in der Europa League bereits sicher in der K.o.-Phase und sogar auf dem Weg zum direkten Achtelfinal-Einzug; holen die Breisgauer nun auch in der Fußball-Bundesliga noch ein Stückchen auf, können sie sich rundum glücklich an den Weihnachtsbaum setzen.
Nach Fehlstart auf die Basics besonnen
Er finde es «beachtlich», welche Entwicklung seine Mannschaft nach dem verkorksten Saisonstart mit den beiden klaren Niederlagen in den ersten zwei Liga-Spielen gegen den FC Augsburg (1:3) und beim 1. FC Köln (1:4) genommen habe, meinte Schuster. Sicher: Der eine oder andere Sieg und damit auch Punkt mehr hätte es sein können - gerade mit Blick auf die Europapokalplätze, von denen der SC als Tabellenneunter aktuell acht Zähler entfernt ist.
Dennoch, so stellte Schuster fest: Davon, wie sein Team nach dem Fehlstart zurückgekommen sei, zehre es bis heute. Im Fußball gehe es immer auch um «Balance, Geduld und Akzeptanz». Es sei wichtig, gewissen Dingen Zeit zu geben, nicht den zweiten Schritt vor dem ersten machen zu wollen. Nach dem holprigen Auftakt hätten sich die Freiburger darauf besonnen, was sie wirklich auszeichnet. Unter anderem sei das eine hohe Intensität im eigenen Spiel.
Wolfsburger Aufschwung unter Bauer
Die dürfte auch beim Jahresabschluss in Wolfsburg gefragt sein. Der VfL hat sich unter Interimscoach Daniel Bauer zuletzt stabilisiert, holte aus den vergangenen drei Partien sieben von neun möglichen Punkten und zeigte gerade beim 3:1 bei Borussia Mönchengladbach voriges Wochenende einen dominanten Auftritt. Zwischenzeitlich hätten die Niedersachsen der Borussia dort «keine Luft zum Atmen gelassen», meinte Schuster anerkennend.
Die Wolfsburger hätten ein Gefüge gefunden, das ihnen Stabilität verleiht. Aber: Er habe auch nicht den Eindruck, dass seine Mannschaft trotz der hohen Belastung aus drei Wettbewerben auf der Zielgeraden nun körperlich nachlasse. Auch gegen den VfL wolle man eine hohe Energie auf den Platz bringen.
Offensivmann Irié reist zum Afrika Cup
Verzichten müssen die Freiburger auch in Wolfsburg auf Verteidiger Philipp Lienhart (Leistenprobleme) und Offensivmann Niklas Beste (Grippe). Zudem wird der nach einer Malaria-Infektion gerade erst in den Kader zurückgekehrte Cyriaque Irié nicht dabei sein. Der 20-Jährige, der dem SC wochenlang gefehlt hatte, nimmt mit Burkina Faso am Afrika Cup teil.
Die möglichen Einsätze bei dem Turnier in Marokko könnten dem Sommer-Einkauf eventuell dabei helfen, «auf einem gewissen Niveau» wieder Spielminuten zu sammeln, meinte der 40-jährige Schuster.
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