Heidenheim. Den ungewöhnlichen öffentlichen Auftritt von Vorstandschef Holger Sanwald will Heidenheims Trainer Frank Schmidt nicht als «Kopfwäsche» für seine Mannschaft verstanden wissen. «Das ist einfach eine ehrliche Bestandsaufnahme», sagte der Coach des Abstiegskandidaten vor dem Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen den SC Freiburg. «Die Dinge werden bei uns schon so angesprochen, wie sie sind - damit muss jeder umgehen können.»
Vor einer Woche war Sanwald - anders als üblich - mit zur Spieltags-Pressekonferenz des Fußball-Bundesligisten gekommen. Er hatte Schmidt den Rücken gestärkt und den Druck auf die Profis erhöht. «Es ist keine Kopfwäsche», beschwichtigte Schmidt. Er baut im Abstiegskampf auf Kommunikation.
Gegen den Europa-League-Teilnehmer Freiburg gilt es nun, an den Last-Minute-Erfolg vom Auswärtsspiel beim 1. FC Union Berlin am vergangenen Wochenende anzuknüpfen. Bei den Köpenickern hatte der Ostalb-Club bis zur 90. Minute zurückgelegen - und dann dank zweier später Tore und des 2:1 den letzten Tabellenplatz verlassen.
Schmidt: «Reden hilft viel»
«Ich halte nichts davon, zu schnell wieder zu tun, als wenn alles normal ist. Wir müssen diesen Schwung mitnehmen. Diese Energie will ich ein einfach morgen wieder auf dem Platz sehen», forderte Schmidt.
Mit etlichen Gesprächen stimmte der 51-Jährige seine Mannschaft auf das wichtige Heimspiel ein. «Das Verhalten und die Ausstrahlung als der Mannschaft waren herausragend. Es war anders als in den letzten Spielen. Das haben wir zum Thema gemacht. Reden hilft viel», berichtete Schmidt im Rückblick auf das Union-Spiel. «Es weiß jeder von uns, dass wir mit einem Sieg nicht in der Situation sind, dass wir zu locker oder zu freudig sein dürfen.»
Nach dem Heimspiel gegen Freiburg stehen vor der Winterpause nur noch die Auswärtspartie beim FC St. Pauli und die Herausforderung daheim gegen den FC Bayern an.
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