Heidelberg. Im Schnitt sind die Strompreise in Baden-Württemberg zuletzt nur leicht gestiegen, doch regional zeigen sich große Unterschiede. Das geht aus einer Analyse des Vergleichsportals Verivox hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Mitte August dieses Jahres zahlte demnach eine dreiköpfige Familie mit einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden durchschnittlich 1.464 Euro. Das entspreche einem Plus von 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt, hieß es laut Mitteilung.
Beim Blick auf die 50 größten Städte zeigen sich jedoch deutliche Unterschiede. So verzeichnete Nürtingen (Kreis Esslingen) mit einem Plus von 8,5 Prozent den stärksten Preisanstieg. Im Ranking folgten Offenburg (plus 8,2 Prozent) sowie Rottenburg (Kreis Tübingen) und Lahr (Ortenaukreis) mit jeweils einem Anstieg von 7,6 Prozent. In Stuttgart, Kehl (Ortenaukreis) und Singen (Kreis Konstanz) stiegen die durchschnittlichen Preise der Analyse zufolge auch deutlich mit mindestens sechs Prozent.
Den stärksten Rückgang verbuchte dagegen Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis), mit einem Minus von 7,2 Prozent. Spürbar fielen die Preise auch in Lörrach (minus 6,2 Prozent), Karlsruhe (minus 6 Prozent) und Crailsheim (Kreis Schwäbisch Hall) mit einem Minus von 5,8 Prozent.
In welchen Städten Strom am teuersten und am günstigsten ist
Am teuersten war Haushaltsstrom Verivox zufolge in Konstanz. In der Stadt am Bodensee zahlten die Menschen zuletzt im Schnitt 1.573 Euro pro Jahr für 4.000 Kilowattstunden. Es folgten Stuttgart (1.537 Euro) und Karlsruhe (1.535 Euro). Am günstigsten war es hingegen in Sindelfingen, wo im Schnitt 1.261 Euro pro Jahr fällig wurden. Vergleichsweise günstig war es auch in Mannheim (1.263 Euro).
In Tübingen lag der Preis im Schnitt bei 1.342 Euro, in Freiburg bei 1.401 Euro, in Ulm bei 1.413 Euro, in Heidelberg bei 1.445 Euro, in Pforzheim bei 1.501 Euro und in Heilbronn bei 1.503 Euro.
Der Preisunterschied zwischen der teuersten und der günstigsten Stadt im Land betrage 312 Euro pro Jahr, teilte Verivox mit. Das entspreche einem Preisunterschied in Höhe von etwa 25 Prozent.
Was Verbraucherinnen und Verbraucher tun können
«Gegen regionale Preisunterschiede können Verbraucher nichts unternehmen, sie sind in der Regel auf unterschiedlich hohe Netzkosten zurückzuführen», sagte Verivox-Energieexperte Thorsten Storck laut Mitteilung. Allerdings gebe es zwischen den Tarifen deutliche Preisunterschiede. Mit einem Wechsel aus der teuren Grundversorgung zu einem günstigen überregionalen Anbieter könne man sparen, so der Experte.
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