Heidenheim. Sandro Wagner ist mit dem FC Augsburg noch tiefer in die Negativspirale geraten. Auch beim zuvor punktlosen 1. FC Heidenheim verlor der FCA mit dem Bundesliga-Trainer-Neuling und musste mit dem 1:2 (0:0) die vierte Niederlage nacheinander hinnehmen.
Nach einer ersten Hälfte auf schwachem Niveau sorgten die Heidenheimer Treffer von Mikkel Kaufmann (47. Minute) und Sirlord Conteh (54.) nach dem Seitenwechsel für betretene Mienen bei Wagner und seinem Tross. Der Anschluss von Philipp Tietz (90.+8) kam zu spät.
Vor einer Woche ein deutliches 1:4 gegen den FSV Mainz 05, nun eine Schlappe beim Abstiegskandidaten auf der Ostalb: Seinen Start als Trainer-Hoffnungsträger in der Fußball-Bundesliga dürfte sich Wagner ganz anders vorgestellt haben.
Heidenheim feiert erstes Erfolgserlebnis
Die Heidenheimer dürfen dank des verdienten Erfolgs im frühen Krisenduell und des ersten Saisonsiegs ein wenig aufatmen. «Gerade für uns zählt nur ein Sieg», hatte Trainer Frank Schmidt vor dem Anpfiff klargestellt. Eine Niederlage «würde uns über Wochen hinaus in eine Region bringen, in der es ganz schwierig ist, sich wieder rauszuarbeiten». Zumindest vorübergehend verließ Heidenheim den letzten Tabellenplatz, der FCA ist vorerst weiter Drittletzter.
Trotz weiterer Offensivaktionen der Heidenheimer war die Stimmung auf den Rängen in der Schlussphase ruhiger. Es schien einen medizinischen Notfall zu geben.

Fußball-Magerkost in Hälfte eins
Dass für beide Clubs viel auf dem Spiel stand, zeigte sich in einer umkämpften, zerfahrenen ersten Hälfte. Eine Aufreger-Szene gab es nach knapp drei Minuten, als Augsburgs Cedric Zesiger den schnellen Conteh per Foul bremste und eine frühe Gelbe Karte kassierte. Auch Chrislain Matsima hätte den Heidenheimer noch stoppen können, ansonsten hätte es womöglich einen Platzverweis gegeben.
Der Unterhaltungswert war anschließend lange äußerst gering. Die Gastgeber waren die etwas bessere Mannschaft, aber auch ihr Auftritt war von technischen Fehlern und Missverständnissen geprägt. Die größten Chancen vergab Conteh, der später zum entscheidenden Spieler wurde. Zweimal kam er aussichtsreich zum Abschluss, einmal sogar nur gut fünf Meter vor dem Tor. Doch beide Male verzog er deutlich.
Augsburg enttäuscht
Und Wagners Augsburger? Die Gäste agierten viel zu harmlos und konnten sich in der Offensive nicht in Szene setzen. Die Schmidt-Truppe war näher dran an einem Erfolgserlebnis - und durfte in der zweiten Hälfte doppelt jubeln.
Zweimal war es das Zusammenspiel zwischen Conteh und Kaufmann, das den FCA schockte. Zunächst bediente der fleißige Conteh von der rechten Seite den Stürmer, der ins lange Eck vollstreckte. Dann legte Kaufmann im Strafraum für Conteh quer, FCA-Torwart Finn Dahmen blieb ohne Abwehrchance.

Die Gäste mussten nun mehr Schwung in die Offensive bringen. Fabian Rieder wurde nach rund einer Stunde zweimal gefährlich, zum Tor reichte es aber erst spät in der Nachspielzeit. Ein dritter Treffer der Heidenheimer zählte wegen einer Abseitsposition nicht.
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