Leonberg. Die als «singende Bürgermeisterin» bekannt gewordene Kommunalpolitikerin Josefa von Hohenzollern ist bei der Oberbürgermeisterwahl in Leonberg bei Stuttgart gescheitert. Die 51-Jährige erhielt lediglich 11 Prozent der Stimmen, wie auf der Website der Stadtverwaltung zu sehen war. Die FDP-Politikerin war als unabhängige Kandidatin angetreten.
Ihr Gegenkandidat Tobias Degode, der von der CDU unterstützt wurde, kam auf rund 51 Prozent der Stimmen und wurde damit im ersten Wahlgang zum neuen Oberbürgermeister gewählt. Die von den Grünen unterstützte Kandidatin Marion Beck bekam 32 Prozent der Stimmen.
Bekannt wurde Josefa von Hohenzollern - damals unter ihrem Mädchennamen Schmid - als «singende Bürgermeisterin» ihrer Heimatgemeinde Kollnburg im Bayerischen Wald. Sie hatte eine Coverversion von Rainhard Fendrichs Lied «Weus'd a Herz hast wia a Bergwerk» im Internet veröffentlicht - und Ärger mit dem Musikverlag des Sängers bekommen. Schließlich hatte es aber eine Einigung gegeben.
Schicksalsschlag kurz vor der Wahl
2020 war sie nicht wiedergewählt worden und ging nach Leonberg. Dort wurde sie 2021 zur ersten Bürgermeisterin und somit zur OB-Stellvertreterin gewählt. 2023 stellte sie der Leonberger Oberbürgermeister Martin Cohn nach städtischen Angaben vom Dienst frei.
Im Juni hatte sie ihre Kandidatur als Oberbürgermeisterin verkündet. Amtsinhaber Cohn tritt nicht erneut an. Die FDP-Politikerin hatte angekündigt, sich bei einem Wahlsieg für mehr Vereinbarkeit von Kommunalpolitik und Familie einsetzen zu wollen.
Kurz nach Bekanntgabe der Kandidatur erlitt sie einen schweren persönlichen Schicksalsschlag: Ihr Ehemann Harald von Hohenzollern (63) starb überraschend in Namibia, wo er beruflich tätig war. Anfang August wurde von Hohenzollern mit 51 Jahren Mutter eines Sohnes.
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