Ulm. Ab Freitagabend (28.11.) wird eine Fahrbahn der Bundesstraße 10 in Ulm gesperrt - bis Ende 2029. Es ist die Hauptverkehrsachse durch die Stadt, laut der Verwaltung sind bis zu 86.000 Autos pro Tag auf den Strecken in beiden Fahrtrichtungen unterwegs. Auch viele Reisende nutzen die B10 etwa auf dem Weg in die Skigebiete. Die Folge: Ulmer, Pendler und Reisende müssen sich auf Umleitungen einstellen.
Die Pläne
Ab circa 21.00 Uhr am 28. November wird in Ulm die B10 zwischen den Anschlussstellen Wissenschaftsstadt und Blaubeurer Ring in Fahrtrichtung Süden gesperrt, erläutert die Stadt Ulm. Dazwischen wird zunächst der westliche Teil der Wallstraßenbrücke zurückgebaut und erneuert, 2028 folgt der östliche Brückenteil. Zusätzlich wird ab Sommer 2026 die Brücke am anschließenden Blaubeurer Tor entfernt und durch einen rund 200 Meter langen Tunnel in offener Bauweise ersetzt.
Da die Wallstraßenbrücke über 13 Bahngleise verläuft, sei der Rück- und Neubau eine Herausforderung, erläutert die Stadt die lange Bauzeit. Sie kann nicht gesprengt werden. Zudem besteht die Möglichkeit, dass in dem Bereich noch Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg liegen, was ebenfalls gegen eine Sprengung spricht.
Die Wallstraßenbrücke und die Blaubeurer Tor-Brücke aus dem Jahr 1969 sind laut Stadt Ulm in einem Zustand, der dringenden Handlungsbedarf nötig mache. «Die Lebensdauer der Brücken ist abgelaufen», heißt es - mit Verweis darauf, dass dies viele Brücken in Deutschland aus demselben Jahrzehnt betreffe, vor allem auch aufgrund der deutlich gestiegenen Verkehrszahlen und entsprechenden Belastung.
Die Auswirkungen
Während beider Bauabschnitte an der Wallstraßenbrücke wird der Verkehr von Norden kommen stadteinwärts betroffen sein. Laut der Baukommunikation bei der Stadt Ulm fahren hier bislang rund 33.000 Autos pro Tag in Richtung Süden, die aber über drei leistungsstarke Umleitungsstrecken fahren können.
Umgekehrt gebe es keine Umleitungsmöglichkeit für den Verkehr nach Norden, zudem wäre der Verkehr aus der Ulmer Innenstadt abgeschnitten. Daher werden Autofahrer, die auf der B10 nach Norden müssen, auch während der Baumaßnahmen immer über einen bestehenden Brückenteil fahren können.
Konkret heißt das für betroffene Autofahrer auf der B10 gen Süden:
- Wer stadteinwärts möchte, muss über den Berliner Ring in die Blaubeurer Straße beziehungsweise Söflinger Straße fahren. Alternativ lässt sich die Stuttgarter Straße oder die Heidenheimer Straße nehmen, um dann über die Karlstraße am Blaubeurer Tor wieder auf die B10 zu stoßen, rät die Stadt Ulm.
- Wer die Stadt über die B10 nur gen Süßen passieren möchte, kann die Sperrung großzügig über die Autobahnen 7 und 8 umfahren.
Auch Bauarbeiten am Ulmer Bahnhof
Die Teilsperrung der B10 ist nicht Ulms einzige große Baustelle. So bekommt der Hauptbahnhof ein neues elektronisches Stellwerk. Im Januar 2026 wird die Deutsche Bahn während kurzer Teilsperrungen voraussichtlich rund eine Woche lang an Weichen, Gleisen und Oberleitung arbeiten. In dieser Zeit könne der Bahnhof von Zügen nur eingeschränkt angefahren werden, teilte die Bahn im Oktober mit.
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