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Europa League
«Unterm Radar» - Hendriks fiebert Duell mit Ex-Club entgegen

1. FC Union Berlin - VfB Stuttgart
Ramon Hendriks stammt aus der Jugend von Rotterdam und fiebert dem Duell mit seinem Ex-Club entgegen. Foto: Soeren Stache
FSV Mainz 05 - VfB Stuttgart
VfB-Trainer Sebastian Hoeneß hält viel von Verteidiger Ramon Hendriks. Foto: Torsten Silz
Für Hendriks ist das Flutlicht-Duell mit Feyenoord Rotterdam ein ganz besonderes. Der Niederländer trifft auf seinen Ex-Club. VfB-Trainer Sebastian Hoeneß freut sich, dass Hendriks mal im Fokus steht.

Stuttgart. Vor dem reizvollen Fußball-Abend gegen Feyenoord Rotterdam redet Sebastian Hoeneß gern über Ramon Hendriks. «Er ist ein Spieler, der ein bisschen unter dem Radar läuft. Er hat aus meiner Sicht mehr Fokus verdient», sagte der Trainer des VfB Stuttgart und lobte den Niederländer ausführlich. «Wir sind mit seiner Entwicklung sehr zufrieden. Er ist in der Lage, jeden Spieler zu verteidigen», meinte Hoeneß. Hendriks bringe die «richtige Zweikampf-Mentalität mit, sei sich für nichts zu schade. «Schmerzen kennt er nicht.» 

Kann Hendriks spielen?

Solche Qualitäten dürften auch gegen den niederländischen Tabellenführer gefragt sein. Doch der Einsatz von Hendriks soll sich wegen einer «muskulären Thematik» (Hoeneß) erst am Spieltag entscheiden. 

Und dennoch rückte der Abwehrspieler vor dem vierten von acht Liga-Spielen der Europa League und einem womöglich wegweisendem Auftritt am Donnerstagabend (21.00 Uhr/RTL) in den Fokus. Und das nicht nur, weil er in dieser Saison viel mehr zum Einsatz kommt. Denn für den niederländischen Abwehrspieler geht es gegen seinen Ex-Club, von dem er im Sommer 2024 zum damaligen deutschen Vizemeister gewechselt war. 

Hendriks freut sich auf die Atmosphäre - Polizei gewarnt 

So betrat der 24-Jährige nach Hoeneß das Pressepodium in der Stuttgarter Arena. Sein Lächeln verdeutlichte, wie sehr er dem Flutlicht-Abend gegen Feyenoord Rotterdam mit dem einstigen Stürmer-Weltstar Robin van Persie als Trainer entgegenfiebert. «Natürlich hat man nur Respekt für so jemanden», sagte Hendriks über den Vize-Weltmeister von 2010 und freute sich auf die Atmosphäre. «Ich persönlich bin immer noch Fan von den Feyenoord Fans. Ich habe die Fans im Herzen», so Hendriks. 

3300 Tickets gingen an Rotterdam. Die Polizei stufte die Partie wegen einiger gefürchteter Fans als Hochrisikospiel ein. Mehrere Hundert Beamte, unterstützt von der Bundespolizei, werden im Einsatz sein. Im Januar hatte Frankreich Fans von Feyenoord Rotterdam sogar wegen befürchteter Krawalle die Anreise zur Champions-League-Partie gegen Lille untersagt. 

VfB unter Druck

Sportlich hat die Partie für den VfB eine enorme Relevanz. Der Druck ist nach den beiden Auswärtsniederlagen in Basel und bei Fenerbahce Istanbul gewachsen. Als Tabellen-29. wären sie derzeit nicht für die Playoffs qualifiziert. Auch Rotterdam steht - mit ebenfalls nur drei Punkten - knapp unterm Strich (25.). Mindestens Platz 24 ist fürs Weiterkommen notwendig. 

Hendriks zeigte sich optimistisch, dass er mitwirken kann, wenn der VfB seine Ausgangsposition für den angestrebten Weg in die K.o.-Runde verbessern möchte. Er sei «etwas müde», fühle sich aber generell «gut». Seine Beschwerden seien nach dem 1:3 am vergangenen Wochenende in der Fußball-Bundesliga bei RB Leipzig jeden Tag besser geworden, so Hendriks.

Sollte er rechtzeitig fit sein, dürfte der «perfekte Teamplayer» (Hoeneß) ein aussichtsreicher Kandidat für die Startelf sein. Bei Feyenoord, wo er schon in der U17 spielte, war ihm der Durchbruch nicht wie erhofft gelungen. Für den VfB ist er in den vergangenen Monaten immer wertvoller geworden - sei es als Innenverteidiger oder auf der linken Abwehrseite. 

«Ich brauchte ein bisschen Zeit, mich einzufinden. Aber die Zeit habe ich bekommen.» Jetzt laufe es «super», meinte Hendriks. «Super» würde sich der VfB sicher auch als Fazit für den Europa-League-Auftritt gegen Feyenoord wünschen.

© dpa-infocom, dpa:251105-930-253687/1