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Orthopädietechnik mit Feingefühl

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Möglingen. Bandagisten-Meister Andreas Kempa und Orthopädiemechaniker-Meister Wolfgang Beu waren Kollegen, bis sie sich vor zehn Jahren dazu entschlossen haben, sich selbstständig zu machen. Schnell stand für sie fest, dass sich das Unternehmen Orthopädietechnik Kempa und Beu in Möglingen auf Hilfsmittel von Säuglingen, Kleinkindern und Jugendlichen spezialisieren will. Dabei handelt es sich in erster Linie um mehrfach Schwerstbehinderte, für die Rollstühle, Sitzhilfen oder Orthesen individuell angepasst und angefertigt werden.
Ludwigsburg. Zum Angebot gehört genauso die Versorgung Erwachsener mit Bandagen, Kompressionstherapie, medizinischen Miedern und Fußeinlagen. Prothesen- und Orthesenversorgungen im Jugend- und Erwachsenenbereich ergänzen das Angebot.

Die Mitarbeiter besuchen Behinderteneinrichtungen, Kinderkliniken, Sonderschulen und Kindergärten für Behinderte in einem Umkreis von 50 Kilometern, um dort die Hilfsmittel in Absprache mit den Ärzten, Therapeuten und auch Eltern, anzupassen. Vor Ort werden zum Beispiel Gipsabdrücke genommen und anschließend Modelle gefertigt. Einen besonderen Schwerpunkt bildet der Bau von Orthesen für Kinder. Diese sollen dazu dienen, die Beeinträchtigungen infolge der Behinderung auszugleichen. „Den Kindern und Jugendlichen soll es ermöglicht werden, am Alltagsleben teilzunehmen“, beschreibt Wolfgang Beu ein wichtiges Ziel. Gleichzeitig soll ein Beitrag dazu geleistet werden, dass sich der körperliche Zustand nicht verschlechtert.

Prothese, Orthese, Sitzhilfe oder Gehapparat: In der Herstellung jedes Hilfsmittels stecken zahlreiche Arbeitsstunden und teure Materialien wie spezielle Kunststoffe oder Carbon. Die Werkstatt ist mit modernen Maschinen ausgestattet: Hier befinden sich Gießanlage, Fräsmaschine oder ein Wärmeofen zur plastischen Verformung. Nicht zu vergessen sind die Nähmaschinen, an denen individuelle Bezüge aus Stoff in der Lieblingsfarbe – ob Pink oder Dunkelblau – hergestellt werden.

Allerdings sind in der Orthopädietechnik nicht nur technisches Know-how und handwerkliches Geschick gefragt. „Man benötigt sehr viel Einfühlungsvermögen“, nennt Kempa eine Eigenschaft, über die alle Mitarbeiter in dem Unternehmen verfügen sollen. In der Regel stellt die Behinderung eine starke Belastung für die Familien dar, hier ist oft Feingefühl gefragt. „Das Vertrauen wächst mit der Versorgungshistorie, oft entstehen sogar Freundschaften“, betont der Geschäftsführer, dass dieser Beruf durchaus eine emotionale Seite hat. Im Laufe dieser Jahre entstehen auf diese Weise vertrauensvolle Beziehungen zu den Kunden.

Bewusst haben die beiden Geschäftsführer sich für den Standort an der Dieselstraße 16, in einem Gewerbegebiet, entschieden. Möglingen ist von der Autobahn aus gut zu erreichen, außerdem gibt es hier ausreichend Parkmöglichkeiten. Die Geschäftsräume und Werkstätten sind mit dem Aufzug bequem zu erreichen. Mit vier Mitarbeitern sind die beiden Männer vor zehn Jahren gestartet, heute arbeiten hier 16 Frauen und Männer. „Wir wollen unsere Teamstärke beibehalten“, erklärt Kempa. Das bedeutet aber auch, sich gezielt um Nachwuchs zu kümmern. Aktuell werden zwei Auszubildende beschäftigt. Mit Christoph und Luca Beu, die gerade ihre Meisterprüfungen erfolgreich abgeschlossen haben, steht bereits die nächste Generation in den Startlöchern.