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Porträt
Tobias Vogt (CDU) - Ein Macher und Gestalter mit Familiensinn

Hat den Rückhalt seiner Familie: Tobias Vogt. Foto: Holm Wolschendorf
Hat den Rückhalt seiner Familie: Tobias Vogt. Foto: Holm Wolschendorf
Der Kirchheimer Tobias Vogt will für die CDU im Wahlkreis Bietigheim-Bissingen in den Landtag einziehen – Unterwegs in den Hessigheimer Felsengärten

Kirchheim. In den Hessigheimer Felsengärten ist Tobias Vogt gerne unterwegs. Wobei er, wenn er ganz oben an den Hängen entlangläuft, nervös wird. „Ich habe Höhenangst.“ Und so trifft es sich ganz gut, dass beim Spaziergang mit unserer Zeitung wegen des Schnees nur auf den unteren, breiten Wegen gelaufen wird. Der 35 Jahre alte Kirchheimer mag seine Heimat und hat die Landschaft im Laufe der Jahre immer mehr zu schätzen gelernt: „Wenn man viel herumkommt, merkt man, wie verdammt schön wir es hier haben.“ Sollte er im März für die CDU in den Landtag gewählt werden, dürfte er zumindest in der Region noch weit mehr herumkommen. Doch so viel steht für den zweifachen Vater fest: Zeit mit seiner Familie wird er weiterhin haben. Ohne deren Rückendeckung hätte er auch nicht kandidiert.

So hat er vor seinem Antritt mit seiner Frau Carolin und seinem Bruder Dennis, mit dem er das Familienunternehmen führt, gesprochen. „Beide hatten ein Vetorecht und haben es nicht gezogen.“ Hätte auch nur einer der beiden Bedenken geäußert, „hätte ich es nicht gemacht“. Eine erfolgreiche Wahl vorausgesetzt, stehe das Mandat im Landtag für ihn an erster Stelle. Doch er werde weiterhin Unternehmer sein und auch Gemeinderat bleiben – „ich gebe mit der Wahl ja meine Identität nicht auf“. Seit 2019 sitzt Tobias Vogt im Kirchheimer Ortsparlament, als einziger Vertreter der CDU. Wie es so ist als Einzelkämpfer? „Ich habe meine Meinung und die überschneidet sich schon mit der politischen Heimat der CDU.“ Doch einen Fraktionszwang gebe es in Kirchheim nicht, „man kann gut gestalten“. Und so hat ihn sein nun zweijähriger Einsatz in der Kommunalpolitik nicht vor der Landtagskandidatur abgeschreckt: „Im Gegenteil, das hat mich motiviert.“ Denn er sei ein Macher und gestalte unheimlich gerne. Er kenne als Unternehmer, Handwerksmeister (Kfz-Techniker) und Familienvater alle Facetten. Seine Hauptmotivation, in die Politik zu gehen, sei, diese Erfahrung und Kompetenzen an höherer Stelle einzubringen. Und schon geht es auf den verschneiten Wegen in den Weinbergen um Bundes- und Landespolitik: „Wir müssen aufpassen, dass die Parlamente weiterhin Spiegel der Gesellschaft sind.“ Die Entscheider müssten die unterschiedlichsten beruflichen Hintergründe haben und nicht nur reine Verwaltungsbeamte sein. Beispielsweise bei den Corona-Entschädigungen – „Hilfsgelder sind meiner Meinung nach das falsche Wort“: Der politische Wille sei da, aber teils handwerklich so schlecht umgesetzt. „Da merkt man, dass die Kompetenz aus der Wirtschaft fehlt.“ Man brauche jetzt einen Masterplan, wie man aus der Krise, aus dem Lockdown wieder herauskomme. Die jetzige Situation zeige auch, wie wichtig das Landesparlament sei, denn dort würden alle Entscheidungen getroffen. Mit seinem guten Freund Fabian Gramling, der aktuell für die CDU im Landtag sitzt und nun ein Bundestagsmandat anstrebt, möchte der 35-Jährige „die Achse Stuttgart–Berlin mit Leben füllen und die Interessen von hier einbringen“. Grundsätzlich sei es so, dass die Politik transparenter werden und besser informieren müsse. „Man muss die Leute mitnehmen, von der ersten Entscheidung an, und erklären: Das haben wir vor, das ist der Weg.“

Lesen Sie hier unser Gespräch mit Tobias Vogt zum Thema Wirtschaft im Wandel

Tobias Vogt tritt mit einem klaren Wirtschaftsprofil an – „weil ich der Meinung bin, mit die beste Sozialpolitik ist, so viele Menschen wie möglich in Lohn und Brot zu haben“. Die meisten Arbeitsplätze stelle der Mittelstand, mit der größte Arbeitgeber in Baden-Württemberg sei der Einzelhandel. „Für sie möchte ich mich einsetzen.“ Arbeitsplätze sollten nicht gegen den Klimaschutz ausgespielt werden. Auch wenn ihm Letzterer natürlich wichtig sei: „Über das Ziel beim Klimaschutz sind sich alle einig. Aber über den Weg müssen wir streiten und diskutieren.“ Seiner Meinung nach dürfe hier nicht versucht werden, etwas mit Verboten und Verzicht zu erreichen, denn diesen Weg würden aufstrebende Nationen wie Indien und China sicher nicht mitgehen. Er wolle seinen Kindern eine Welt, eine Natur hinterlassen, von der sie auch etwas hätten. Ihm ist es aber auch wichtig, dass der gesellschaftliche Wohlstand bleibt, „denn den zu haben ist nicht selbstverständlich“.

Jetzt allerdings ist für die fünfjährige Tochter Lea erst einmal etwas anderes wichtig: Fahrradfahren. Denn das hat sie vor kurzem gelernt und so stand bereits der erste Familienradausflug an. Ganze zwei Stunden waren sie unterwegs. Wobei, sagt der Kirchheimer und lacht: „Nach 20 Minuten fahren gab’s jeweils zehn Minuten Pause.“ Um solche gemeinsame Zeit trotz Landtagsmandat weiterhin genießen zu können, hat er sich fest vorgenommen, mindestens die Sonntage komplett für die Familie zu reservieren. Das dürfte auch den dreijährigen Louis freuen. Zumal dieser vermutlich ohnehin der größte Fan seines Vaters ist: Bei jedem Wahlplakat, auf dem Tobias Vogt abgebildet ist, ruft der Kleine begeistert „Papa!“.

Auf unserem Instagram-Kanal (@ludwigsburgerkreiszeitung) unter dem Highlight „Landtagswahl“ finden Sie zudem kurze Porträts der Kandidaten in Videoform.