Vaihingen. Es ist 6 Uhr am Sonntagmorgen, als sich ein durchfahrender Güterzug dem Vaihinger Bahnhof nähert. Ein 23 Jahre alter Mann sitzt nach Angaben der Polizei Musik hörend an der Bahnsteigkante, seine Beine lässt er offenbar in den Gleiskörper hängen. So bemerkt er offenbar nicht den heranbrausenden Güterzug, der ihn kurze Zeit später trotz einer eingeleiteten Schnellbremsung erfasst, wie es in einer Pressemitteilung heißt.
Allerdings scheint der Mann einen Schutzengel zu haben. Nach aktuellem Stand der Ermittlungen überlebt er den Unfall und zieht sich lediglich Verletzungen an den Beinen zu. Lebensgefahr besteht nach Angaben der Polizei nicht. Die Ermittlungen wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr dauern jedoch an.
1000 Meter Bremsweg bei 100 Stundenkilometern
Die Bundespolizei weist darauf hin, dass Aufenthalte im Gleisbereich lebensgefährlich sind. Züge würden sich fast lautlos nähern und könnten je nach Windrichtung oft erst spät wahrgenommen werden. Selbst bei einer sofort eingeleiteten Notbremsung kommen sie erst nach mehreren hundert Metern zum Halt. Der Bremsweg eines Zuges bei 100 Stundenkilometern beträgt laut Bundespolizei bis zu 1000 Meter.
