Ludwigsburg. Was am Freitagmorgen in Ludwigsburg begann, endete rund 500 Kilometer entfernt auf der A30 bei Ibbenbüren mit einem zerstörten Bus und der Festnahme eines 21-Jährigen.
Gegen 4 Uhr entwendete der junge Mann einen Linienbus vom Betriebshof in der Eisenbahnstraße in Ludwigsburg. Am Nachmittag fiel das Fahrzeug einem aufmerksamen Bürger im nordrhein-westfälischen Greven auf. Der Bus war durch seine unsichere Fahrweise in der Rathausstraße aufgefallen. Als der Hinweis bei der Polizei einging, lief die Fahndung sofort an.
Gegen den Verkehr und über rote Ampeln
Die Polizei sichtete den Bus im Stadtgebiet von Greven und versuchte, ihn mehrfach zu stoppen. Doch der Fahrer ignorierte sämtliche Anhaltezeichen. Die Flucht führte über Münster, auf die B54, dann weiter auf die A1 Richtung Bremen und schließlich auf die A30 in Richtung Amsterdam.
Während der mehr als einstündigen Fahrt beging der 21-Jährige zahlreiche Verkehrsverstöße: Er überfuhr rote Ampeln, fuhr teils entgegen der Fahrtrichtung und war mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit unterwegs. Straßen und Auffahrten mussten gesperrt werden, um andere Verkehrsteilnehmer zu schützen.
Stop auf der A30 – Fahrer festgenommen
Erst um 17.17 Uhr konnte der Bus kurz hinter der Anschlussstelle Ibbenbüren-West gestoppt werden – beschädigte Reifen und Karosserieschäden machten das Fahrzeug fahrunfähig. Der Fahrer wurde leicht verletzt festgenommen. Weitere Personen kamen nicht zu Schaden.
Psychiatrische Einweisung – Motiv unklar
Wie sich herausstellte, hatte der 21-Jährige bereits in der Nacht zum 10. Juli einen weiteren Linienbus vom selben Betriebshof in Ludwigsburg gestohlen und war damit bis nach Pforzheim gefahren. Inzwischen wurde der Mann auf richterliche Anordnung in ein psychiatrisches Krankenhaus in Nordrhein-Westfalen eingewiesen. Die Höhe des entstandenen Sachschadens sowie die genauen Hintergründe der Taten sind Gegenstand laufender Ermittlungen der Polizei.