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Tripsdrill
Achterbahnen nehmen Fahrt auf

Nicht nur die beiden Achterbahnen „Karacho“ und „G’sengte Sau“ im Erlebnispark Tripsdrill ziehen die Besucher an. Archivfoto: Alfred Drossel
Nicht nur die beiden Achterbahnen „Karacho“ und „G’sengte Sau“ im Erlebnispark Tripsdrill ziehen die Besucher an. Foto: Alfred Drossel
Die nächste Achterbahnfahrt muss noch warten. Foto: Alfred Drossel
Die nächste Achterbahnfahrt muss noch warten. Foto: Alfred Drossel
Hals über Kopf geht die rasante Fahrt.
Hals über Kopf geht die rasante Fahrt.
Die Neuheiten im Erlebnispark Tripsdrill gehen in Betrieb: Die Familienachterbahn „Volldampf“ und die Hängeachterbahn „Hals-über-Kopf“ sind Teil einer weltweit einzigartigen Doppelanlage. Es ist das größte Einzelprojekt in der mehr als 90-jährigen Geschichte des Erlebnisparks.

Cleebronn. Mit „Volldampf“ und „Hals-über-Kopf“ nehmen am Freitag im Erlebnispark Tripsdrill zwei neue Großattraktionen ihren Betrieb auf. Gestern schon wurden die Neuheiten rund 100 Medienvertretern aus ganz Deutschland vorgestellt. Cleebronns Bürgermeister Thomas Vogl schwärmte nach der Testfahrt: „Es war eine überaus angenehme Fahrt.“

Bei „Volldampf“ handelt es sich um eine Achterbahn für die ganze Familie. Sie ist als historischer Zug mit Dampflokomotive gestaltet (wir berichteten). Nach dem Start im historisch nachempfundenen Bahnhofsgebäude mit Kuppeldach wird die Bahn rückwärts auf 22 Meter Höhe gezogen. Dann geht es mit „Volldampf“ und einer Geschwindigkeit von bis zu 60 Stundenkilometern los. Am Endpunkt der Strecke angekommen, beginnt der Rückwärtsschuss in Richtung Bahnhof. Die gesamte Fahrtstrecke beträgt rund 500 Meter. Thema der Achterbahn ist die schwäbische Eisenbahn.

Einen turbulenten Fahrspaß will „Hals-über-Kopf“, der Prototyp einer neuartigen Hängeachterbahn, bieten. Die Züge fahren nicht auf, sondern unter der Schiene. Bei der Fahrt auf der mehr als 30 Meter hohen und 800 Meter langen Achterbahn fühlt man sich, als würde man schweben – aber rasant mit rund 80 Kilometern pro Stunde und gleich vier Überschlägen. Für „Hals-über-Kopf“ wurde mit der Geschichte der Sieben Schwaben eine typisch schwäbische Thematisierung gewählt. Die Fertigstellung des Stationsgebäudes von „Hals-über-Kopf“ im Stil eines historischen Wirtshauses ist für Frühjahr 2021 vor- gesehen.

Tripsdrill-Projektleiter Benjamin Fischer stellte mit Freude fest, dass es mit Inbetriebnahme der neuen Attraktionen insgesamt 3500 Achterbahnschienen in Tripsdrill gebe. Nach fünf Jahren Planungs- und Entwicklungszeit habe vor einem Jahr der Spatenstich für dieses Großprojekt stattgefunden, das mit dem niederländischen Hersteller Vekoma umgesetzt wurde. Vieles sei mittlerweile kaum noch sichtbar. Zum Beispiel die 229 Betonfundamente, die die Konstruktion beider Bahnen tragen. Das größte Einzelfundament wiege über 500 Tonnen und habe eine Fläche von 135 Quadratmetern, betonte Fischer. Für die Bahnen seien 300 Tonnen Schienenteile und Stützen verbaut. Benjamin Fischer hob hervor, dass .zahlreiche Firmen und Büros aus der Region am Bau beteiligt gewesen seien.

Der Erlebnispark Tripsdrill habe mit seinem Großprojekt seine angestammten Grenzen verlassen und sich nach Süden ausgedehnt, sagte Cleebronns Bürgermeister Thomas Vogl. Die Fertigstellung des Großprojektes sei in schwierigen Zeiten eine gute und positive Nachricht für Cleebronn. Gemeinde und Gemeinderat würden die Tripsdriller Projekte mit Wohlwollen begleiten. Das Zusammenspiel funktioniere. Vogl verschwieg aber auch nicht, dass der Erlebnispark von Schutzgebieten umgeben sei und dass Genehmigungen hier etwas länger dauerten. Als Hobby-Eisenbahner begrüße er die Volldampf-Achterbahn, wenn schon im Zabergäu kein echter Zug mehr fahre.

Stefan Holtmann von Vekoma bezeichnete den Prototypen der Doppelanlage als weltweit einmalig. In der Hängeachterbahn gebe es ein nie da gewesenes Fahrgefühl. Geladene Gäste konnten unter Coronavorschriften die Achterbahnen testen. Von diesem Freitag an können auch alle anderen Besucher einsteigen.