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Spendenaktion
Die Sonne macht Beine für Bares

Startschuss für den Ditzinger Lebenslauf. Insgesamt 4727 Teilnehmer laufen für an Mukoviszidose erkrankte Menschen . Fotos: Holm Wolschendorf
Startschuss für den Ditzinger Lebenslauf. Insgesamt 4727 Teilnehmer laufen für an Mukoviszidose erkrankte Menschen . Fotos: Holm Wolschendorf
Auf der Strecke herrscht gute Stimmung.
Auf der Strecke herrscht gute Stimmung.
Auch sie laufen für den guten Zweck.
Auch sie laufen für den guten Zweck.
4727 Teilnehmer beim 21. Ditzinger Lebenslauf in der Glemsaue zugunsten der Mukoviszidose-Hilfe

Ditzingen. „Sensationell!“, entfuhr es Moderator Frank Weller am gestrigen Sonntag immer wieder. Es herrschte bestes Laufwetter und eine tolle Stimmung. Insgesamt 4727 Teilnehmer liefen 63.578 Kilometer und sammelten damit viel Geld beim 21. Ditzinger Lebenslauf in der Glemsaue. Seit 1999 sind rund zwei Millionen Euro an Spenden zusammengekommen. Geld, welches das Leben der an Mukoviszidose erkrankten Menschen verlängert und erträglicher macht.

„Es ist eine tolle Sache, die möchte ich gerne unterstützen“, meinte Christian Rosch. Zusammen mit seinem neunjährigen Sohn Johannes lief er im Team der Wilhelmschule mit. 21 Kilometer seien sie voriges Jahr gelaufen. Und wieder knallt der Startschuss.

Einige sind zum ersten Mal dabei, die Bäckerei Trölsch zum Beispiel – und das gleich mit 200 Leuten, berichtete Lebenslauf-Projektleiterin Jana Maierhofer. Nachdem die Mitbegründer der Veranstaltung Manfred Schröder und Elke Detzmeier zurückgetreten sind, hat Maierhofer, Mutter eines betroffenen Sohnes, das Zepter übernommen. „Es war uns wichtig, dass der Lebenslauf in Ditzingen bleibt, das ist eine Marke und ein tolles Familienfest“, sagte sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Sie konnte zufrieden sein mit dem Ergebnis. Ein Lob gab es auch von Manfred Schröder. Er verfolgte das Geschehen am Rande und griff zwischendurch gut gelaunt zu Frank Wellers Mikrofon, um Werbung für das Lebenslauf-T-Shirt zu machen. Es wurde ebenfalls für den guten Zweck verkauft. Wehmut verspüre er nicht, sagte er und war froh: „Ich war nicht sicher, wie es mir gehen wird.“ Eigentlich habe er die Veranstaltung zehn Jahre organisieren wollen, 20 seien es geworden, blickte der 58-Jährige zurück.

Auch die Stadtverwaltung lief mit einer Delegation. „Ich habe 500 Kilometer ausgelobt, das muss heute zusammenkommen. Vorher geht keiner von der Strecke“, sagte Oberbürger Michael Makurath mit einem Augenzwinkern. Er selbst rannte Banner tragend voraus. Vorher überreichte er noch einen 500-Euro-Scheck. Schröder erinnerte sich noch gut an den Start: „Beim ersten Lebenslauf 1999 saßen zwei Oberbürgermeister bei der Begrüßung. Abends war einer gewählt“, erinnerte er sich.

Danach gaben Sportliche der Firma Thales, eine der Hauptsponsoren, Fersengeld. „Mit einem Teilnehmerrekord!“, verkündete Jörg-Michael Knabe. Das erste Mal war Thales übrigens schon 2012 dabei, 2013 erst führte der Konzern seine Standorte in Ditzingen zusammen. „Wir hatten letztes Jahr 1300 Kilometer und waren 74 Leute. Dieses Jahr sind wir 120 und wollen mindestens 1800 Kilometer schaffen.“ Gezählt und abgerechnet wird zum Schluss. Einen mit Bändchen geschmückten Arm – pro Runde gab es eines – hielt Silke Cicala-Bofinger, Geschäftsführerin des Büros Axa-Bofinger, hoch. So sah die Leistung ihrer zwölf Leute starken Gruppe aus, die zwischen vier und 66 Jahre alt sind. „Wir sind zum ersten Mal dabei und 47 Kilometer gelaufen. Nächstes Jahr machen wir wieder mit“, sagte sie.

Wegen der begrenzten Parkmöglichkeiten in der Innenstadt konnten Besucher wieder einen kostenlosen Bus-Shuttle vom Trumpf-Parkplatz aus nutzen. Rund 200 Helfer und zahlreiche Sponsoren machten den Lauf zu einem Volksfest. Die Trumpf Azubiband & Friends beschallte den Park mit Coverhits, später folgten Sandy & the Pacemakers, Rock Spirit und Achim Reidl and Friends. Glücksrad, Crêpes, Würstchen, Maultaschen und mehr als 100 von Helfern gebackene Kuchen hielten Leib und Seele bei Laune.

Die Höhe der erlaufenen Spenden steht frühestens im Juni fest. Mit den Mitteln soll unter anderem die halbe Arztstelle am Olgahospital Stuttgart in der Mukoviszidose-Ambulanz finanziert und eine Schwesternstelle in der Klinik Schillerhöhe finanziert werden.