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Ehemaliges Armenhaus wird zur Probierstube

Das Gebäude in der Mühlgasse soll saniert werden.Foto: Holm Wolschendorf
Das Gebäude in der Mühlgasse soll saniert werden. Foto: Holm Wolschendorf

Besigheim. Viele Jahre hat das Gebäude Mühlgasse 10 in Besigheim leer gestanden. Nun soll in das denkmalgeschützte Haus, das 1690 am Enzufer errichtet wurde, wieder Leben einkehren. Es soll nicht nur als Wohnhaus genutzt werden, sondern auch zum Ausschank von Selbstgebranntem. Im Erdgeschoss des Gebäudes ist eine Probierstube geplant, wo selbst erzeugte Destillate verkostet werden dürfen.

Früher ist es in der Mühlgasse 10 sicherlich spartanischer zugegangen. „Bis 1751 ist es als Armenhaus der Stadt genutzt worden“, berichtete die Erste Beigeordnete und Leiterin des Amts für Stadtentwicklung, Heike Eckert-Maier. Bereits vor 1690 stand an Ort und Stelle ein Armenhaus. Nach den Plänen der heutigen Eigentümer der Mühlgasse 10 soll im Ober- und Dachgeschoss je eine Wohneinheit eingerichtet werden. Dazu ist der Einbau einer langgezogenen, flachen Schleppgaube im Dach vorgesehen. Zudem soll auf der Enzseite des Hauses ein vorgestellter Balkon installiert werden. Heikler Punkt: Bei der geplanten Gaube beträgt der Abstand zum Ortgang lediglich 1,60 Meter statt der nach Besigheimer Bausatzung vorgeschriebenen zwei Meter. Eckert-Maier empfahl nun dem Gemeinderatsausschuss für Umwelt und Technik, den Plänen zuzustimmen „unter der Bedingung, dass der Ortgangabstand eingehalten wird, sofern dies mit dem Denkmalschutz vereinbar ist“.

Die Gremiumsmitglieder gingen mit Eckert-Maiers Vorschlag einstimmig mit. Zudem überschütteten sie in Stellungnahmen die Eigentümer mit Lob. „Das ist eine gelungene Aufwertung“, meinte Ulrich Gerstetter (CDU). Dabei begrüßte er vor allem auch, dass in der geplanten Probierstube einheimische Erzeugnisse angeboten werden sollen. Diese könne zu einem Anlaufpunkt bei Stadtführungen werden. Zudem hob er das Durchhaltevermögen der Eigentümerfamilie hervor, die bereits seit drei bis vier Jahren die Sanierung des Gebäudes plant. „Ich finde das ein tolles Projekt“, fand auch Edgar Braune (WIR). „Ich kann mich meinen Vorrednern im Großen und Ganzen anschließen“, schloss Friedrich Köhler (FWV) den Lobesreigen ab. (lui)