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Cyberangriff im Kreis Ludwigsburg
Landratsamt hofft, Mitte nächster Woche wieder am Netz zu sein

Nach der Cyberattacke ist das Landratsamt weiter von den EDV-Systemen abgetrennt. Foto: Andreas Becker
Nach der Cyberattacke ist das Landratsamt weiter von den EDV-Systemen abgetrennt. Foto: Andreas Becker
Das Landratsamt Ludwigsburg hofft, nach dem Cyberangriff vom Mittwoch Mitte nächster Woche mit einzelnen Abteilungen wieder ans Netz gehen zu können. Darüber werde morgen mit dem Land entscheiden.

Kreis Ludwigsburg. Die Computerschirme sind im Landratsamt weiterhin schwarz. Gut die Hälfte der rund 2500 Mitarbeiter in der Kreisverwaltung arbeitet mit EDV. Doch derzeit ist die gesamte Computer-Infrastruktur runtergefahren. Dies wird auch noch einige Tage so bleiben. „Wir hoffen Mitte der kommenden Woche mit verschiedenen Abteilungen wieder arbeiten zu können“, so Landrat Diemtar Allgaier auf Anfrage. Vor allem kundennahe Bereiche wie die Kfz-Zulassung, aber auch das Jobcenter sollten möglichst schnell wieder ans Netz und arbeiten können. Wenn alles perfekt läuft, könnten schon am Montag einige Einrichtungen öffnen.

Krisenstab tagt ununterbrochen

Im Kreishaus ist ein Krisenstab eingerichtet, der praktisch stündlich tagt. Unter der Leitung von Allgaier, seinem Vertreter, dem Ersten Landesbeamten Jürgen Vogt und dem Leiter der Zentralen Steuerung, Andreas Eschbach versuchen EDV-Spezialisten aus dem gesamten Kreis, die Lage in den Griff zu bekommen. Unterstützung erhalten sie von Experten aus den rkh-Kliniken, der Abfallwirtschaft AVL und den Schulen. Die Rechner der Schulen sind von dem Angriff im übrigen nicht betroffen.

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Der Landkreis versucht, die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Denn durch den Hackerangriff bleiben auch Rechnungen liegen. Allerdings gibt es auch Unterstützung von den Kreiskommunen, wo die Mitarbeiter des Landratsamtes etwa auf EDV-Programme zurückgreifen können, von denen dann Zahlungen veranlasst werden. Aber das müsse organisiert werden. Hilfe gibt es auch von benachbarten Kreisen, Comm.One, externen Dienstleistern, BitBW und dem Land.

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Virus schon vor Monaten eingeschleust?

Wer hinter dem Angriff steckt, ist noch völlig unklar. Das Landeskriminalamt hat sich eingeschaltet und die Ermittlungen übernommen. Es wird vermutet, dass der Virus schon vor mindestens zwei Monaten ins System gelangt ist und erst jetzt aktiviert wurde. Das hätten die Sicherheitssysteme aber sofort gemerkt und das System runter gefahren. Für heute Nachmittag werden weitere Informationen vom Landratsamt erwartet.