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Handel
Möbel Hofmeister hat sein Zentrallager in Bietigheim-Bissingen an einen Investor verkauft

Das Zentrallager gehört nun GLP. Foto: privat
Das Zentrallager gehört nun GLP. Foto: privat
Unternehmen: Das Kundenverhalten hat sich im Online-Zeitalter geändert

Bietigheim-Bissingen. In den 1980er Jahren startete Möbel Hofmeister ein Großprojekt – den Bau eines Zentrallagers. Nach mehreren Bauabschnitten war es fertig – lange wurde es als Auslieferungs- und Abhollager für das Bietigheimer Möbelhaus genutzt. Mit dem Bau des Logistikzentrums im Gewerbegebiet Laiern wurde die Auslieferung dorthin verlegt; das Zentrallager am Stammsitz der Firma wurde dann nur noch als Abhollager für Kunden und als Lager für Importware genutzt, teilt Unternehmenssprecherin Christiane Faber auf Anfrage mit.

In den vergangenen Jahren registrierte die Firma, wie sich das Verhalten der Kunden grundlegend veränderte. Durch den starken Anstieg des Onlinehandels „waren immer weniger Kunden bereit, ihre Ware selbst abzuholen“; stattdessen ließen sie sich diese „bequem nach Hause liefern. Dadurch wurden die Flächen im Zentrallager immer weniger genutzt und von uns im Jahr 2021 zum größten Teil geräumt“, so Faber.

Unternehmen: Mitarbeiter kommen im Logistikzentrum unter

Jetzt hat das Familienunternehmen das 30000 Quadratmeter große Zentrallager verkauft – an GLP, einen Investor mit Sitz in Frankfurt. Über den Kaufpreis wollten sich beide Seiten gestern auf Anfrage nicht äußern. Der Verkaufsprozess dauerte etwa eineinhalb Jahre. Die Hofmeister-Mitarbeiter des Zentrallagers „wurden alle in unser Logistikzentrum integriert“, so Faber. Zudem seien neue Arbeitsplätze an dem Standort entstanden – durch den Warenhändler Yahee, der einen Großteil der Lagerfläche langfristig gemietet hat. Einen kleineren Teil der Fläche wird Hofmeister nach dem Verkauf für eigene Importware mieten. Das Gebäude werde im Wesentlichen so erhalten bleiben. Einen Ersatz für das Zentrallager benötigt Möbel Hofmeister laut Faber nicht: Durch das Logistiklager im Gebiet Laiern und durch „koordinierte Auslieferung“ hätten sich Lagerdauer und damit der Platzbedarf verringert.

GLP sei ein Immobilienverwalter, der „die Bausubstanz und die Entwicklung einer solchen Immobilie wesentlich besser beherrscht als wir als Möbelhändler“. Beide Seiten profitierten von dem Verkauf, so Faber. Ein GLP-Sprecher teilt auf Anfrage mit, das Zentrallager befinde sich „in außergewöhnlicher Lage. Vom Standort aus können in unter 30 Minuten Fahrzeit ganz Stuttgart und Umkreis beliefert werden“.

GLP ist nach eigenen Angaben ein Investor und Entwickler für Logistikimmobilien, der auch bestehende Objekte erwirbt, „um sein Portfolio in attraktiven Lagen zu erweitern“, so der Sprecher. GLP sei in Brasilien, China, Europa, Indien, Japan, den USA und Vietnam tätig. Das Unternehmen verwalte ein Vermögen von mehr als 120 Milliarden US-Dollar in Form von Immobilien und Private Equity. Das europäische Bestandsportfolio von GLP umfasse mehr als 5,6 Millionen Quadratmeter Logistikfläche.