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Region Stuttgart
Nicola Schelling muss um Wiederwahl als Direktorin der Region Stuttgart bangen

Nicola Schelling. Foto: Andreas Becker
Nicola Schelling. Foto: Andreas Becker
Der Verband Region Stuttgart wählt morgen einen neuen Direktor. Amtsinhaberin Nicola Schelling tritt wieder an. Allerdings gilt ihre Wiederwahl alles andere als sicher.

Kreis Ludwigsburg. Die Regionalräte in Stuttgart müssen morgen eine wichtige Entscheidung treffen. Sie bestimmen, wer in den kommenden acht Jahren das operative Geschäft des Verbandes Region Stuttgart leitet. Nicola Schelling, die bislang dieses Amt inne hatte, tritt erneut an. Doch sie muss um ihre Wiederwahl bangen. Denn es haben drei weitere Kandidaten ihren Hut in den Ring geworfen. Die Ausschreibung für den Posten erfolgte Mitte September. Insgesamt sind 13 Bewerbungen beim Verbandsvorsitzenden Thomas Bopp eingegangen, darunter acht Männer und fünf Frauen. Der Ältestenrat hat in nichtöffentlicher Sitzung eine Vorauswahl getroffen. Diese Bewerber hatten die Möglichkeit, sich im Vorfeld im Ausschuss für Wirtschaft, Infrastruktur und Verwaltung des Verbands Region Stuttgart vorzustellen. Vier Bewerber werden morgen zur Wahl antreten. Dabei handelt es sich um Diplom Verwaltungswirt Andreas Junt (39), Leiter der Stabsstelle Kommunalaufsicht und Rechnungsprüfung beim Landratsamt Freudenstadt. Außerdem bewirbt sich Dr. Alexander Lahl (51), Theologe und Geschäftsführer der Pflegeunternehmen der Stiftung Liebenau und des Pflegeunternehmens der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist Meckenbeuren. Schließlich möchte die Juristin Dr. Christine Rex (40), Leiterin des regionalen Sonderstabs für gefährliche Ausländer beim Regierungspräsidium Stuttgart gerne an die Spitze des Verbands rücken.

Lahl und Junt werden gute Chancen ausgerechnet, da sie nach Informationen unserer Zeitung die Rückendeckung aus verschiedenen Fraktionen signalisiert bekommen haben sollen. Christine Rex, die als parlamentarische Beraterin für die FDP im Landtag gearbeitet hat, dürfte die Unterstützung zumindest der Liberalen sicher sein.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass Nicola Schelling im Regionalparlament kaum noch Rückhalt findet. Zu groß waren die Verwerfungen zwischen ihr und einigen Mandatsträgern vor allem zu Beginn ihrer Amtszeit. Legendär der Streit über ihren Dienst´wagen – sie entschied sich für einen Tesla statt einen Daimler zu fahren. Der andauernde Kompetenzstreit zwischen ihr und dem Verbandsvorsitzenden Bopp dürfte auch ihr nachhaltig geschadet haben. Als sich CDU-Mann Bopp bei seiner Wiederwahl gegen den Grünen André Reichel durchsetzen konnte, dürfte dies auch eine Vorentscheidung über eine weitere Amtszeit von Schelling gewesen sein. Der Burgfrieden zwischen den beiden Spitzenrepräsentanten hat zwar seither gehalten. Er kann aber nicht über die Unzufriedenheit vieler Regionalräte mit Schellings Arbeit hinwegtäuschen. Wie zu vernehmen ist, wird ihrer erneuten Bewerbung im Kreis zahlreicher Regionalräte kaum Chancen eingeräumt.