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Knochenmarkspender dringend gesucht
Wegen Leukämie: Ingersheimer Antonio Schembri kämpft zum dritten Mal um sein Leben

Von der Diagnose Leukämie will sich Antonio Schembri nicht unterkriegen lassen. Auf dem Foto ist er bei einem Krankenhausaufenthalt mit seiner Schwester Alessia zu sehen. Foto: privat
Von der Diagnose Leukämie will sich Antonio Schembri nicht unterkriegen lassen. Auf dem Foto ist er bei einem Krankenhausaufenthalt mit seiner Schwester Alessia zu sehen. Foto: privat
Der eine oder andere könnte Antonio Schembri von der Shell-Tankstelle in Ingersheim kennen, die er zuletzt leitete. Inzwischen ist der 24-Jährige an Leukämie erkrankt. Nur eine Stammzellspende kann ihn noch retten. Das Gaswerk in Bönnigheim organisiert eine Aktion.

Ingersheim/Bönnigheim. „Vielleicht haben wir Glück und es ist jemand dabei, der Antonio helfen kann“, hofft Franziska Hessenauer von der Bönnigheimer Kulturkneipe Gaswerk. Die Betreiber haben vom Schicksal des 24-jährigen Antonio Schembri gehört und wollen helfen. Mit einer Veranstaltung am kommenden Samstag möchten sie möglichst viele Menschen erreichen, die sich an dem Abend bei der Organisation DKMS (früher Deutsche Knochenmarkspenderdatei genannt) registrieren lassen können. Denn bisher konnte kein passender Stammzellspender gefunden werden.

Chemotherapie hat nur kurz geholfen

„Die Krankheit wird derzeit mit Chemotherapie im Zaum gehalten“, erzählt Antonio Schembris 26-jährige Schwester Alessia im Gespräch mit unserer Zeitung. Den Umständen entsprechend gehe es ihrem Bruder gerade ganz gut, sie hätten schon schlimmere Zeiten erlebt. Anfang des Jahres traten bei ihm gesundheitliche Probleme auf, nach einer Woche im Krankenhaus stand Mitte Februar die Diagnose fest: Leukämie. „Wir hatten die Hoffnung, dass man sie mit Chemotherapie besiegen kann“, so Alessia Schembri. „Antonio war ein paar Monate krebsfrei, aber dann kam die Leukämie zurück.“ Die Ärzte hätten nicht gesagt, wie viel Zeit für die Suche nach einem Spender bleibt, aber: „Je früher, desto besser.“

Doch das ist nicht das zweite, sondern bereits das dritte Mal, dass Antonio Schembri um sein Leben kämpfen muss. Wie seine Schwester erzählt, zog er als Zweijähriger einen Topf mit kochendem Wasser vom Herd und verbrühte sich daran schwer. 16 Operationen waren nötig, um ihn zu retten. „Das war sehr, sehr kritisch“, sagt Alessia Schembri. Die Geschwister haben italienische Wurzeln, sind aber beide in Deutschland geboren und aufgewachsen. „Wir tanzen gern hobbymäßig“, erzählt sie. Ihr Bruder könne auch sehr gut singen. Zudem sei er immer gern unterwegs gewesen und gereist, um Menschen kennenzulernen.

Aufmerksamkeit über Soziale Medien

Derzeit versuchen die beiden, über Soziale Medien wie Instagram (@mahonni_gegen_leukaemie) und Flugblätter die Aufmerksamkeit potenzieller Stammzellspender zu gewinnen. Bei den Aktionen gehe es in erster Linie um Antonio, aber Alessia Schembri betont: „Natürlich kann man damit auch jemand anderem das Leben retten.“ Denn wer sich bei einer Typisierungsaktion für einen konkreten Erkrankten erfassen lässt, aber für ihn nicht als Spender infrage kommt, bleibt in der Datenbank registriert. Auf der Seite der DKMS wird Antonio Schembri zitiert: „Ich möchte einfach nur leben. Versuch, in mir nicht einen Fremden zu sehen, sondern deinen nächsten Verwandten.“

Info: Die Kulturkneipe Gaswerk in Bönnigheim veranstaltet am Samstag, 19. November, ab 21Uhr eine „80/90 Party“ für Antonio, bei der Besucher einen Wangenabstrich machen und sich so als mögliche Stammzellspender registrieren lassen können. Der Eintritt für den Abend wird an die DKMS gespendet.