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Ortsdurchfahrt
Eine Baustelle, die alles abverlangt

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Baustelle Schwieberdinger Ortsdurchfahrt: Der Weg zu den Einzelhändlern ist derzeit schwierig, außerdem lauern im Untergrund Überraschungen. Foto: Benjamin Stollenberg
Die Vollsperrung der Schwieberdinger Ortsdurchfahrt ist nach den Ferien wieder aufgehoben worden – doch Händler und Anlieger leiden offenbar unter den Bauarbeiten, die noch zwei Jahre dauern sollen.

Schwieberdingen. Als in Schwieberdingen zum Sommerferienstart der Eingriff in die Hauptschlagader Ortsdurchfahrt beginnt, passiert das auch mit Rückendeckung der Einzelhändler im Zentrum. „Wir haben im Vorfeld der Vollsperrung zugestimmt, weil es uns schlüssig erschien, dass in den Schulferien auf der Baustelle Vollgas gegeben wird“, sagt einer der Betroffenen unserer Zeitung. Die Hoffnung, die dahinter steckte: dass sich die Bauzeit verringert.

Doch keine acht Wochen später herrscht bei vielen Gewerbetreibenden Ernüchterung. Sie haben beobachtet, wie sich die Arbeiter teilweise um 16 Uhr in den Feierabend verabschiedeten – und freitags bereits mittags die Segel strichen. „Arbeiten unter Hochdruck sieht für mich anders aus“, sagt der Händler weiter.

Schwieberdingens Bürgermeister Nico Lauxmann will gar nicht in Abrede stellen, dass es auf der Baustelle Stuttgarter Straße anfänglich zu Komplikationen gekommen ist. „Nach dem krankheitsbedingten Ausfall eines Baggerführers ist in den Sommerferien zunächst mit zwei Kolonnen gearbeitet worden“, so Lauxmann. Später sei auf Wunsch der Verwaltung aufgerüstet worden.

Dass im Untergrund Überraschungen lauern, haben die Projektpartner in Schwieberdingen auch bereits erfahren. So stießen sie auf Leitungen und Betonteile aus den 60er Jahren, die in keiner Karte eingezeichnet waren. Heinrich Arnold vom Ingenieurbüro Rauschmaier aus Bietigheim-Bissingen: „In solchen Fällen kann man nicht einfach losbaggern, sondern muss sorgfältig das gesamte Netz prüfen.“

Der Bürgermeister befindet sich nach eigenen Angaben im ständigen Austausch mit dem Geschäftsführer der zuständigen Baufirma. „Ich habe ihm nach meinem Urlaub noch einmal mitgegeben, dass wir den Bauzeitenplan unbedingt einhalten müssen.“ Auch im Schwieberdinger Arbeitskreis Handel ist Lauxmann offenbar kürzlich gewesen und hat sich optimistisch präsentiert. „Wir sind mit der Baustelle derzeit so weit, wie wir sein möchten“, sagt er auf Anfrage unserer Zeitung.

Die Vollsperrung in der Ortsmitte ist trotz der Widrigkeiten zu Beginn mittlerweile aufgehoben. Jetzt ist die Stuttgarter Straße als Einbahnstraße eingeschränkt für den Verkehr geöffnet, was bedeutet, dass Anlieger ihre Grundstücke anfahren – und Kunden die Geschäfte ansteuern können. Der Schwieberdinger Bürgermeister macht aber auch deutlich: „Es handelt sich natürlich weiterhin um eine Baustelle, auf der es Behinderungen durch Bagger oder Rohre gibt. Ein zügiges Durchkommen ist nicht möglich.“

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