Ludwigsburg. Kuhnke hatte kürzlich im Gemeinderat eine Attacke gegen den Jugendgemeinderat Abdi Ahmed (SPD-Mitglied) gestartet. Sie hatte ihm vorgeworfen, er habe im Wahlkampf an Kundgebungen der Antifa teilgenommen. Deren Ziel sei es gewesen, den Wahlkampf der AfD in Ludwigsburg zu stören. Nachdem sich Paten des Jugendgemeinderates und auch Oberbürgermeister Matthias Knecht in der Diskussion zu Wort gemeldet haben, wenden sich die Jusos, die Grüne Jugend, die Jungen Liberalen sowie einzelne Jugendgemeinderäte mit einem Offenen Brief an die Öffentlichkeit.
„Mit großer Bestürzung haben wir erleben müssen, wie ein Mitglied des Jugendgemeinderates in seiner Abwesenheit von einer Stadträtin der AfD angegriffen wurde“, heißt es. Dies sei nicht nur ein Angriff auf eine Einzelperson, sondern auf alle jungen Menschen, die sich mit großem Engagement und in ihrer Freizeit für unsere Demokratie einsetzen.
Besonders alarmierend sei dabei, dass es sich bei der Angreiferin um eine Patin des Jugendgemeinderates handelt. „Wir sehen in diesem Angriff keinen Zufall, sondern eine gezielte Strategie. Hier wurde bewusst versucht das politische Engagement junger Menschen zu delegitimieren.“
Der Jugendgemeinderat sei „ungerechtfertigt und hinterhältig“ ins Visier genommen worden. „Umso mehr enttäuscht uns die Reaktion des Oberbürgermeisters. Anstatt sich schützend vor den Jugendgemeinderat zu stellen, wurde dieser von ihm grundlos zurechtgewiesen und belehrt.“
OB Matthias Knecht hatte dem Jugendgemeinderat nach eigenen Worten „deutlich gemacht, dass ich die Handlungen der Antifa, so wie sie unter anderem auch in Ludwigsburg agiert, für inakzeptabel und keinesfalls hinnehmbar halte.“ Knecht adressierte auch an AfD-Stadträtin Kuhnke Kritik: „Namen, von sogar damals noch minderjährigen Personen, in öffentlicher Sitzung anzusprechen, insbesondere wenn der Vorwurf nicht ausreichend geklärt ist, ist zu unterlassen.“
In dem Offenen Brief heißt es: „Wir, als politische Jugendorganisationen und Mitglieder des Jugendgemeinderates, stehen parteiübergreifend und geschlossen hinter dem Jugendgemeinderat. Uns ist bewusst, dass ein solcher Angriff jederzeit jeden von uns hätte treffen können. Wir werden daher nicht zulassen, dass die Grenzen unseres politischen Diskurses weiter verschoben werden oder der Einsatz für Demokratie diskreditiert wird.“ (red)


