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Bundesweiter Wettbewerb
Auszeichnung: Ludwigsburg ist „Hauptstadt des Fairen Handels“

Haben die Auszeichnung in München entgegengenommen: Rainer Bertsch von der Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt sowie von der Stadt Ludwigsburg Susanne Schreiner, Patrik Alex, Raphael Dahler und Florian Tögel (von links).
Haben die Auszeichnung in München entgegengenommen: Rainer Bertsch von der Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt sowie von der Stadt Ludwigsburg Susanne Schreiner, Patrik Alex, Raphael Dahler und Florian Tögel (von links). Foto: Stadt Ludwigsburg/p
Freude bei der Fairtrade-Gruppe der Stadt: Ludwigsburg belegt den ersten Platz im Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels“. Was die Jury überzeugt hat.

Ludwigsburg. Ludwigsburg darf sich jetzt „Hauptstadt des Fairen Handels“. Eine entsprechende Auszeichnung hat die Stadtverwaltung kürzlich erhalten. Sie belegt den ersten Platz der Kategorie „Mittlere Kommunen“ im Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels“, in dem alle zwei Jahre Städte, Gemeinden und Landkreise aus ganz Deutschland für innovative Projekte und langfristige Strategien rund um fairen Handel und faire Beschaffung ausgezeichnet werden.

Mehrere Gründe für ersten Platz

Ludwigsburg überzeugt laut einer Pressemitteilung der Stadt besonders mit einer Kombination aus strukturellen Maßnahmen, Bildungsinitiativen zum Thema und der engen Zusammenarbeit mit der Non-Profit-Organisation Electronics Watch. „Der Preis zeigt, dass unser gemeinsames Engagement in der Fairtrade-Stadt Ludwigsburg Wirkung entfaltet und Vorbild sein kann“, so Erste Bürgermeisterin Renate Schmetz. Die Auszeichnung sei Ansporn und Bestätigung zugleich, weiterhin mutig voranzugehen und zu zeigen, wie Kommunen durch faire und nachhaltige Entscheidungen weltweit Positives bewirken können.

Bei der Preisverleihung im alten Münchener Rathaus wurden insgesamt 13 Städte, Gemeinden und Landkreise für ihr Engagement für fairen Handel und damit für weltweit gerechtere und nachhaltigere Handelsbedingungen ausgezeichnet. Für den ersten Platz in der Kategorie „Mittlere Kommunen“ darf sich Ludwigsburg über ein Preisgeld von 30.000 Euro freuen.

Bewerbung von 92 Kommunen

Insgesamt 92 Kommunen aus 13 Bundesländern hatten sich in diesem Jahr beworben. Sie werden ausgezeichnet für Projekte und Strategien, mit denen sie sozial verantwortliche und ökologische Produktionsbedingungen bei von der Kommune eingekauften Produkten sicherstellen. Allein die öffentliche Hand kauft jährlich Produkte und Dienstleistungen im Wert von rund 500 Milliarden Euro ein. Die Umstellung auf fair gehandelte Waren kann somit eine große Hebelwirkung für ein faireres weltweites Handelssystem entfalten, schreibt die Stadt Ludwigsburg.

Ludwigsburg überzeugt die neunköpfige Jury mit einer Bandbreite innovativer Maßnahmen, die faire Beschaffung strukturell verankern und Öffentlichkeit, Bildungseinrichtungen und andere Kommunen für fairen Handel sensibilisieren. Bürgerschaftliches Engagement und Vernetzung, dauerhaft eingerichtete Personalstellen und nachhaltige Beschaffung als Ziel im Stadtentwicklungskonzept sichern die langfristige Verankerung in der Stadtverwaltung. Eine detaillierte Negativliste für die Beschaffung sorgt für klare Standards und Kennzahlen zu ökologisch und sozial verantwortlich beschafften Produkten messen den Erfolg.

Mitglied bei Electronics Watch

Als erste deutsche Kommune ist Ludwigsburg zudem Mitglied bei Electronics Watch, einer Non-Profit-Organisation, die Arbeitsrechtsverletzungen in globalen Lieferketten von IT-Produkten aufdeckt und verbessert. Ziel der Mitgliedschaft ist eine nachhaltige IT-Beschaffung, die bereits für erste Produkte in Ludwigsburg umgesetzt wurde. Durch Informationsveranstaltungen für andere Kommunen trägt die Stadt ihre Erkenntnisse aus diesen Erfahrungen weiter.

Zusätzlich gibt es Engagement an Schulen, wie beispielsweise an der Fairtrade-Schule Mörike-Gymnasium als auch an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, die auch als Fairtrade-University zertifiziert ist. Die Hochschule für öffentliche Verwaltung hat zudem nachhaltige Beschaffung in ihren Lehrplan für künftige Verwaltungsmitarbeitende integriert.

Fairer Handel spielt auch bei Klimapartnerschaft eine Rolle

Auch in den Klimapartnerschaften zwischen Ludwigsburg und Kongoussi in Burkina Faso und Ambato in Ecuador spielt fairer Handel eine wichtige Rolle: Beispielsweise werden Mangos aus Burkina Faso direkt in Ludwigsburg vertrieben, der Erlös sichert dort faire Löhne für die Produzenten.

Neben der Auszeichnung als Fairtrade-Stadt erhielt Ludwigsburg bereits im Juli 2025 das Siegel „Bewährt vor Ort“. Dabei wurde das Projekt „Nachhaltige Beschaffungskultur der Stadt Ludwigsburg“ im Themenfeld „Klima- und Ressourcenschutz sowie Klimafolgenanpassung“ ausgezeichnet. (red)