Ludwigsburg. „Nach dem wir 30 Jahre lang das Thema Ludwigsburger Stadtbahn aktiv und konstruktiv begleitet haben, distanzieren wir uns jetzt von dem Projekt“, heißt es in der Mitteilung. Das Fass zum Überlaufen gebracht habe die Tatsache, „dass es der frühere Geschäftsführer des Zweckverbands Lucie, Frank von Meissner, nicht mal fertiggebracht hat, die Kosten-Nutzen-Untersuchung, die sogenannte standardisierte Bewertung, fristgerecht erstellen zu lassen, damit es vorangeht. Für uns als Unternehmer unbegreiflich.“
Darüber hinaus seien die finanziellen Mittel für dieses Projekt nicht vorhanden, „auch wenn der vielgepriesene Zuschuss so hoch sein soll, wie er will.“ Die Folgekosten seien nie richtig betrachtet worden, heißt es in dem Schreiben, das vom Vorsitzenden Stephan R. Wolf unterzeichnet ist.
„Der Bau der Stadtbahn durch das Herz unserer Stadt wird dieser den Dolchstoß verpassen und den Einzelhandel vollends ruinieren.“ In den 30 Jahren habe sich technologisch so viel weiterentwickelt, dass es inzwischen auch als Anachronismus anmute, eine „Transporttechnologie des ausgehenden 19. Jahrhunderts“ installieren zu wollen.
„Wir fordern den sofortigen Stopp aller weiteren Aktivitäten zu Lucie und halten es dabei mit dem indianischen Sprichwort: ‚Wenn Du merkst, dass das Pferd, das Du reitest, tot ist – steig ab‘“.
Ausdrücklich befürwortet der Bund der Selbständigen die Reaktivierung der Bahnstrecke von Markgröningen nach Ludwigsburg mit der Anbindung von Bosch in Schwieberdingen und über Möglingen zum Bahnhof. „Dort soll dann aber Schluss sein.“ Ebenfalls befürwortet wird die Anbindung von Remseck nach Pattonville mit der Hochflurbahn. Doch das sei eine Angelegenheit der Stadt Remseck.