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Auszeichnung
Stadt verleiht drei Bürgermedaillen

Die Stadt Ludwigsburg verleiht 2020 drei Bürgermedaillen. Das hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen. Diese hohe Ehrung wird Dr. Eckart Bohn, Klaus Hoffmann und Roland Kromer zuteil. Die Auszeichnung wird traditionell im Rahmen der Stadtgründungsfeier am 8. Mai im Residenzschloss vorgenommen.

Alle drei Persönlichkeiten waren über viele Jahre hinweg Mitglied im Ludwigsburger Gemeinderat. Darüber hinaus haben sie sich durch großes ehrenamtliches Engagement hervorgetan. Eckart Bohn erhält die Auszeichnung für sein herausragendes soziales Engagement. Verdienste erworben hat sich Klaus Hoffmann durch seinen Einsatz zugunsten der Stadtgeschichte und der barocken Baukultur. Auf eine bemerkenswerte Lebensleistung kann Roland Kromer in der Sportpädagogik und im Vereinssport zurückblicken.

Eckart Bohn (76) wurde in Dornstetten, Kreis Freudenstadt, geboren. Während seiner beruflichen Tätigkeit im Landesarbeitsamt trieb Bohn den Aufbau von Behindertenwerkstätten voran und plante deren Finanzierung. Als Chef der Sozialplanung beim Kommunalverband für Jugend und Soziales war er verantwortlich für den Aufbau von Wohnstätten für Menschen mit Behinderung und Pflegeheimen für Senioren. Noch heute ist er ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter im Landkreis Ludwigsburg.

Vor über 30 Jahren gründete Bohn zusammen mit sechs Mitstreitern den Mieterbund in Ludwigsburg und setzt sich für bezahlbaren Wohnraum ein. Sein ehrenamtliches Engagement war und ist bis heute geprägt durch sein soziales Bewusstsein. Über 40 Jahre hat sich Eckart Bohn in der Stadt in zahlreichen Vereinen und auf vielfältige Weise ehrenamtlich engagiert: darunter waren der Bürgerverein Oststadt, der Bürgerverein Untere Stadt, der Musikverein Oßweil. Zudem war er Mitglied im Beirat der Ludwigstafel. Als Kommunalpolitiker gehörte Eckart Bohn mehr als 30 Jahre dem Gemeinderat an. Er führte viele Jahre die SPD-Fraktion als Vorsitzender. Aktiv war er auch als Mitglied im Kreistag des Landkreises Ludwigsburg.

Sein Engagement wurde mehrfach ausgezeichnet, so erhielt er unter anderem 2009 die goldene Ehrennadel des Deutschen Mieterbundes und 2017 das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Klaus Hoffmann (84) wurde in Tangermünde bei Stendal, Kreis Magdeburg, geboren. 1948 kam er in den Westen Deutschlands, 1975 nach Hoheneck. Seither ist er dort fest verwurzelt und längst ein Alteingesessener. Als Vorsitzender der Bürgervereinigung Bad Hoheneck und Architekt machte er sich besonders stark für die städtische Baukultur. 1998 gründete er das Ludwigsburger Architekturquartett. Dessen Aufgabe: Ludwigsburgs barocken Charakter zu stärken und zu erhalten. Seine Anregungen, Entscheidungen und Ideen vereinigten den Erhalt der barocken städtischen Baugeschichte und den Umweltaspekt.

Der soziale Wohnungsbau und der Ausbau der Radwege waren ihm ebenso ein Anliegen. Sein politisches Engagement brachte er in drei Amtsperioden zwischen 1989 und 2004 im Ludwigsburger Gemeinderat als Stadtrat der Grünen ein. Noch heute ist er aktiv im Stadtteilausschuss Hoheneck.

Als Stimmen laut wurden, das Städtische Museum abzuschaffen, sammelte Hoffmann Unterschriften zu dessen Erhalt. So kam es zur Gründung des Vereins „Freunde des Städtischen Museums“. Letztendlich trug dies zur Neugestaltung des Museums bei.

2006 erhielt Hoffmann für seine zahlreichen Lesungen, Broschüren und Veröffentlichungen die Kulturehrung der Stadt Ludwigsburg. 2015 wurde Klaus Hoffmann die Ludwigsburg-Medaille überreicht.

Roland Kromer (78) wurde in Ludwigsburg geboren. Er studierte an der Pädagogischen Hochschule (PH) Ludwigsburg-Stuttgart. Seine berufliche Laufbahn begann er als Ausbildungslehrer für PH-Studierende. Seine Berufung galt von Anfang an der Pädagogik und dem Laufsport. Kromer selbst lief 100 Meter in 10,6 Sekunden und war mehrfacher Landesmeister.

Sein ehrenamtliches Engagement im SKV Eglosheim begann mit der Suche nach Lauftalenten sowie deren Unterstützung und Förderung. Als ehrenamtlicher Bundestrainer (1981 bis 1994) des württembergischen und deutschen Leichtathletikverbandes wurde der Name Kromer bald bundesweit ein Begriff.

Roland Kromer war nicht nur dem Spitzensport verbunden. Durch den „Lauftreff Ludwigsburg“ brachte er Bürgern die Lust am Laufen bei. Für den Sport setzte Kromer in Ludwigsburg viele Impulse. Das reicht vom Trimm-dich-Pfad und vom größten Lauftreff im Kreisgebiet über den Schulsport und dessen Verbindung zum Vereinssport bis hin zum Ludwigsburger Modell der hauptamtlichen Jugendtrainer.

Viele Auszeichnungen würdigen seinen ehrenamtlichen Einsatz, zwei seien genannt: 1991 Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg, 2001 Bundesverdienstkreuz am Bande.

1971 griff die Politik nach dem jungen, Trainer. 43 Jahre wirkte Kromer als CDU-Stadtrat an Entscheidungen des Gemeinderats mit. Die Politik kannte ihn als Verfechter der Vereinsidee und der Jugendförderung. Stets betonte Roland Kromer, dass er alles mit Freude tat und nie mit dem Gefühl, sich aufzuopfern. (red)