Kreis Ludwigsburg. Erstmals hat der Landkreis Ludwigsburg eine Zukunftsstrategie beschlossen, um den Wirtschaftsstandort aktiv zu entwickeln. Neue Antriebstechnologien, digitaler Wandel und Energiewende sind einige Beispiele für die Transformation, welche die Region durchläuft. Es geht auch darum, Chancen zu nutzen: Immer mehr Unternehmen erschließen Wachstumsfelder in Bereichen wie Smart Production oder Green Technology.
Der Landkreis will dabei unterstützen und auch für zukünftige Anforderungen die notwendigen Rahmenbedingungen bieten. Wirtschaft, Verwaltung, Kommunen, Institutionen, Kammern, Verbände – sie alle haben sich in Werkstattformaten, Gremien, Befragungen und Workshops an der Erarbeitung beteiligt. Entwickelt wurde ein breites Spektrum an Zielen, Handlungsfeldern und Projekten – mit Fokus auf den Handlungsmöglichkeiten der kommunalen Ebene.
Was für mehr Fachkräfte zu tun ist
Ein Schwerpunkt liegt auf Maßnahmen, um dem wachsenden Bedarf an Fachkräften – gerade durch den Renteneintritt der Babyboomer-Generation – und an neuen Kompetenzen zu begegnen. Dies sind zum einen die Stärkung des Nachwuchses, insbesondere in technischen Berufen, wo die Unternehmen den größten Bedarf sehen. Gezielte Weiterbildung der Belegschaften, um die neuen Kompetenzanforderungen zu erfüllen, ist eine weitere Facette. Der dritte Aspekt ist ein noch stärkerer Fokus auf den Zuzug von Fachkräften, auch aus dem Ausland. Sowohl die Attraktivität des Landkreises für Fach- und Führungskräfte nach außen, als auch die tatsächlichen Bedingungen vor Ort für diese Zielgruppen sollen weiter ausgebaut werden.
Vernetzen und Gründer fördern
Ein weiteres zentrales Handlungsfeld sind die Vernetzung, der Wissenstransfer und die Gründungsförderung. Die wichtigsten Hebel des Landkreises liegen hier darin, neue Impulse durch die Zusammenarbeit mit Instituten und Hochschulen mit Fokus auf Technologie und Digitalisierung zu geben, mehr Innovation durch gezielten Austausch zwischen den Unternehmen zu ermöglichen und die Zusammenarbeit zwischen innovativen Start-Ups und etablierten Unternehmen zu fördern.
Große Bedeutung kommt auch der Schärfung und gezielten Kommunikation einer Identität des Landkreises als Wirtschaftsstandort zu. Zielstellung ist hierbei, verstärkt aufzuzeigen, welches Innovationspotenzial weiterhin in unseren Unternehmen liegt, wo die Stärken unserer regionalen Wirtschaft liegen, und wie Transformation bereits heute erfolgreich mit neuen Ideen bewältigt wird. Der Landkreis möchte ein positives Bild der Wirtschaft nach außen und innen schaffen, das sowohl hier vor Ort Aufbruchstimmung erzeugt als auch eine positive Wahrnehmung bei Investoren bewirkt.
Was Wirtschaftsförderung tun kann
Zugleich soll die Rolle von Verwaltung und Wirtschaftsförderung als Unterstützerin der Wirtschaft ausgebaut werden – etwa durch Verwaltungsvereinfachungen für Unternehmen, wo Handlungsmöglichkeiten bestehen, aber auch durch mehr digitale Angebote und Services für Unternehmen. Auch das Angebot an Infrastruktur und Raum für die Wirtschaft soll weiterentwickelt werden. Die Frage des künftigen Flächenmanagements soll gemeinsam mit den Städten und Gemeinden angegangen werden, interkommunale Ansätze weiterentwickelt und wegweisende Pilotprojekte beim Bauen gestartet werden.
Die Aufgaben sind groß. Erste Projekte wurden bereits gestartet, aber für manche wird die Umsetzung etwas Zeit erfordern. Wir stehen noch am Anfang der Umsetzung, aber der kooperative Geist aus dem Strategieprozess wird auch die Verwirklichung erleichtern.

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