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Pro und Contra
Stadionsuche des SGV Freiberg: Mutiger Schritt oder sinnloses Unterfangen?

Wohin führt die Erfolgswelle von Marco Kehl-Gomez und des SGV Freiberg?
Der SGV Freiberg hat ein konkreten Spielort im Blick, wo der Club im Falle eines Aufstieges in die 3. Liga spielen will. Ein Pro und Contra aus unserer Sportredaktion:

Freiberg. Pro:

Andi_Eberle

Wenn die Mannschaft des SGV Freiberg so weitermacht wie bisher, ist ihr die Regionalliga-Meisterschaft und der sportliche Aufstieg kaum zu nehmen. Die Fußballer vom Wasen hätten es dann auch absolut verdient, in der 3. Liga zu spielen. Der einzige Maßstab ist – nicht nur im Sport, aber besonders dort – das Leistungsprinzip. Wer Außergewöhnliches leistet, sollte belohnt werden. Ob ein Club viele Fans, viel Geld oder eine große Tradition hat, spielt keine Rolle – auch wenn das viele Neider anders sehen.

Klar müsste der SGV im Aufstiegsfall seine Heimspiele andernorts austragen, möglicherweise sogar etwas weiter entfernt. Doch das liegt ja nicht am Verein selbst, sondern an den strengen Anforderungen der Liga sowie der mangelnden Unterstützung durch die Stadt.

Es ehrt die Macher um Präsident Emir Cerkez, dass sie nun alle Register ziehen, um den Drittliga-Traum wahr werden zu lassen. Der SGV wäre ja auch unklug, wenn er sich die historische Chance entgehen lassen würde. Außerdem gibt es genug Beispiele, dass ein Club mit seinem Umfeld wachsen kann, sobald er mal den Sprung aus den unteren Ligen geschafft hat. Die Bundesligisten aus Hoffenheim und Heidenheim haben es vorgemacht. (Andreas Eberle)

Contra:

Marco-Jaisle_Kommentar

Echt jetzt? Aalen? „Das kann nur ein schlechter Scherz sein“, mag sich manch ein Fan denken – und der Autor dieser Zeilen auch. Die Fußballer des SGV Freiberg haben seit jeher Probleme, Zuschauermassen aus der Region zu begeistern. Oft sind es weniger als 300 Heimfans. Wie wenige Freiberger würden es wohl sein, sollten die Heimspiele im Aufstiegsfall tatsächlich auf der Ostalb stattfinden?

Grundsätzlich gilt: Das Herzblut, das Präsident Emir Cerkez neben seinem Geld seit über zehn Jahren in den SGV steckt, verdient Respekt, ebenso die erzielten Erfolge. Doch die Stadionfrage stellt sich seit Jahren. Dass die Stadt Freiberg keinen millionenteuren Stadionumbau finanzieren will, ist nicht nur aufgrund der angespannten Finanzlage der Kommunen vernünftig. Das Beispiel des insolventen Frauen-Handballmeisters HB Ludwigsburg hat gezeigt, wie schnell es vorbei sein kann. Die HBL war ebenfalls von einem Mäzen abhängig.

Mit dem Heilbronner Frankenstadion (bräuchte Flutlicht) und der Wirmachendruck-Arena in Aspach (wäre wohl die beste Alternative) gäbe es zwei nähere Spielorte. Hier Lösungen zu finden, ist das Gebot – sonst stellt sich die Sinnfrage. (Marco Jaisle)

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