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Autozulieferer
IG Metall verteidigt Konflikt mit ZF-Vorstand

ZF Friedrichshafen
IG Metall verteidigt scharfe Angriffe gegen ZF-Vorstand. (Archivbild) Foto: Felix Kästle
Bis 2030 sollen bei ZF Tausende Stellen in der Antriebssparte wegfallen. Wie Vorstand und IG Metall den Sparkurs und den Umgang mit Interessenkonflikten bewerten.

Friedrichshafen. Die Personalvorständin von ZF Friedrichshafen, Lea Corzilius, hält weitere Maßnahmen zur Stabilisierung der defizitären Pkw-Antriebssparte des angeschlagenen Automobilzulieferers für nicht notwendig. Das Sparprogramm, das ZF Anfang Oktober vorstellte, werde ausreichen, sagte sie der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». «Wir haben klar gesagt, wir schließen jetzt ein Bündnis, mit dem wir unsere Ziele erreichen, und starten keine Salamitaktik, bei der wir die Maßnahmen immer wieder verschärfen müssen. Die Beiträge summieren sich auf eine Kostenersparnis von 500 Millionen Euro und sind der Kraftakt, der nötig ist, um die Antriebssparte aus eigener Kr­aft in die Zukunft zu führen.»

Das vor wenigen Wochen vorgestellte Sparprogramm sollte einen fast ein Jahr währenden Streit zwischen ZF-Vorstand und Arbeitnehmervertretung beenden. Die Erste Bevollmächtigte der IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben, Helene Sommer, verteidigte in dem Doppelinterview die zum Teil scharfen Angriffe auf den ZF-Vorstand im vergangenen Jahr. Sozialpartnerschaft heiße nicht, dass man keine Konflikte führe. «Und Sozialpartner haben unterschiedliche Interessen, die man austragen muss. An ganz vielen Stellen wären Lösungen überhaupt nicht möglich, wenn man vorher nicht mal die Positionen austauscht – im Zweifel auch auf dem Betriebshof mit Lautsprecher», sagte Sommer der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung».

Bei der «Division E», die nicht nur elektrische, sondern auch hybride Antriebe und Verbrenner entwickelt und produziert, wird bis 2030 der Abbau von 7.600 Arbeitsplätze erwartet. Ein Sprecher hatte in der Vergangenheit betont, dass dies kein zusätzlicher Stellenabbau sei, zu den bis Ende 2028 kommunizierten bis zu 14.000 Stellen. Betriebsbedingte Kündigungen sollten weiterhin vermieden werden.

© dpa-infocom, dpa:251118-930-307091/1