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Volleyball-Bundesliga
Lizenz weg: Liga-Chefin weist Potsdamer Vorwürfe zurück

SC Potsdam
Die Volleyballerinnen des SC Potsdam müssen die Bundesliga-Lizenz zurückgeben. (Archivbild) Foto: Julius Frick
Nach dem Rückzug des SC Potsdam aus der Volleyball Bundesliga weist Liga-Chefin Oszvald-Renkema die Kritik am Lizenzverfahren zurück. Was sie zu den Vorwürfen sagt.

Potsdam. Die Volleyball Bundesliga (VBL) hat mit Unverständnis auf Vorwürfe nach dem Rückzug der Volleyballerinnen vom SC Potsdam reagiert. «Wir haben einen sehr langen Lizenzierungsprozess mit zahlreichen Fristen, in dem bestimmte Anforderungen erfüllt werden müssen», sagte Geschäftsführerin Kim Oszvald-Renkema der Deutschen Presse-Agentur. «Der Lizenzierungsausschuss der VBL hat alle Möglichkeiten, die es gegeben hätte, ernsthaft geprüft. Ich kann die Enttäuschung darüber, dass es an diesem Standort nicht weitergeht, gut nachvollziehen. Für die erhobenen Vorwürfe habe ich jedoch kein Verständnis.»

Am Donnerstagabend war bekanntgeworden, dass sich Potsdam aus der Bundesliga zurückzieht. Der Club zog den Lizenzantrag für die Saison 2025/26 zurück und kam damit einem Lizenzentzug zuvor. 

Kim Oszvald-Renkema
Oszvald-Renkema sieht die Liga insgesamt auf einem guten Weg. (Archivbild) Foto: Tom Weller

Der Club erhob Vorwürfe gegen die Liga. «Der Volleyball Bundesliga wurde sogar ein Testat eines Wirtschaftsprüfers vorgelegt, das die Schlüssigkeit der Wirtschaftlichkeit für die nächste Saison bestätigt», sagte Geschäftsführer Eugen Benzel und fügte hinzu: «Ich kann das Vorgehen der Liga nicht verstehen. Der Schaden ist immens.» Als Konsequenz müsse die Spielbetriebsgesellschaft einen Insolvenzantrag stellen.

Potsdam hatte schon länger Probleme

Die Potsdamerinnen gehörten in den vergangenen Jahren zu den Spitzenteams der Bundesliga, wurden 2022 und 2023 Vizemeister und erreichten mehrmals das Pokalfinale. Finanzielle Probleme hatte der Club allerdings auch schon länger. Häufiger musste für die Lizenz nachgebessert werden. Es gab Punktabzüge von der Liga.

Oszvald-Renkema sieht keine größere Krise auf die Liga zukommen, die in diesem Jahr eigentlich wieder in voller Staffelstärke spielen sollte. «Es passiert gerade sehr, sehr viel Positives in der Bundesliga. Wir haben viele neue Partner dazugewonnen. Wir haben immerhin, auch wenn wir lieber mit zwölf Teams gespielt hätten, zwei mehr als letztes Jahr», sagte die 38-Jährige. «Viele Clubs machen gute Entwicklungen durch, stabilisieren sich.»

Für den Spitzensport in Brandenburg ist es nach den Erstliga-Abstiegen der Fußballerinnen von Turbine Potsdam und den Handballern vom VfL Potsdam dagegen der nächste Rückschlag.

© dpa-infocom, dpa:250926-930-88426/1