Konstanz. Weil er einen Mann mit 72 Messerstichen getötet haben soll, steht ein 50-Jähriger von Montag (9.00 Uhr) an vor dem Landgericht Konstanz. Der Mann mit jordanischer Staatsbürgerschaft soll im Wahn gehandelt haben. Weil die Staatsanwaltschaft von Schuldunfähigkeit ausgeht, handelt es sich um ein Antragsverfahren, bei dem es um die Unterbringung in einer Psychiatrie geht.
Die Tat soll sich im Januar dieses Jahres in der Konstanzer Wohnung des Opfers abgespielt haben. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft glaubte der Beschuldigte, das Opfer könne seine Gedanken lesen, nachdem beide zuvor sexuellen Kontakt hatten.
Um – so der Vorwurf – «wieder über seine eigenen Gedanken verfügen» zu können, soll der Mann versucht haben, die Leber des Opfers herauszuschneiden, um sie zu verzehren. Außerdem habe er gehofft, sich durch die Tat von seiner Homosexualität zu befreien.
Für das Verfahren sind fünf Verhandlungstage angesetzt. Zwölf Zeugen und zwei Sachverständige wurden laut Gericht geladen. Ein Urteil könnte Ende Oktober fallen.
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