Stuttgart. Vorstandschef Alexander Wehrle vom VfB Stuttgart tritt nach dem Rekord-Verkauf von Stürmer Nick Woltemade etwas auf die finanzielle Bremse. Es sei «sicher nicht so, dass unser Festgeldkonto überläuft. Wir müssen weiterhin schwäbisch-vernünftig wirtschaften», sagte Wehrle der «Stuttgarter Zeitung». «Bei einigen Transfers in den vergangenen Jahren ist aufgrund der Vertragsgestaltungen netto nicht so viel geblieben, wie man das mit Blick auf die Ablösesummen vermuten könnte.»
Wehrle verwies darauf, dass der Bundesligist während der Corona-Zeit große Umsatzverluste gemacht und viel für den Stadionumbau sowie Neuzugänge ausgegeben habe.
Woltemade war kurz vor Ende der Transferphase für eine kolportierte Ablösesumme in Höhe von mehr als 75 Millionen Euro zu Champions-League-Teilnehmer Newcastle United nach England gewechselt. Ein Rekord für die Schwaben. Wehrle bestätigte, dass dies für den VfB ungefähr den finanziellen Stellenwert von zwei Königsklassen-Teilnahmen habe: «Das ist keine unrealistische Größenordnung.»
Kommt im Winter noch ein Stürmer?
Allerdings haben die Schwaben bei den zentralen Stürmern nun einen Engpass. Trainer Sebastian Hoeneß steht derzeit fast nur noch Ermedin Demirovic als klassischer Mittelstürmer zur Verfügung. Die Verpflichtung von Hyeon-Gyu Oh (KRC Genk) scheiterte. Nationalspieler Deniz Undav fällt wegen einer Knieverletzung einige Wochen aus.
«Die Mittelstürmer-Position ist eine, die wir für das Winter-Transferfenster durchaus im Blick haben», sagte Wehrle. «Aber davor beobachten und bewerten wir erst einmal, wie die Mannschaft den Ausfall von Deniz kompensiert und wie wir nach seiner Rückkehr bis zum Winter abschneiden.»
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