Remseck. Mit einer kleinen Feier wurde jetzt die Ausweisung der Wildschutzzone in Remseck offiziell. Das 309 Hektar große Areal ist die erste Wildschutzzone im Landkreis Ludwigsburg. Sie erstreckt sich auf die Ackerflächen zwischen den Stadtteilen Pattonville, Aldingen und Neckargröningen. Ziel der Ausweisung ist es, die Bestände und Lebensräume des vom Aussterben bedrohten Rebhuhns sowie weiterer, besonders geschützter Wildtiere zu sichern.
Rebhuhn vom Aussterben bedroht
Bereits seit Februar ist die Wildschutzzone rechtlich in Kraft. Innerhalb der Wildschutzzone besteht vom 1. April bis 31. August Leinenpflicht für Hunde. Dies ist der essenzielle Bestandteil der Wildschutzzone, um die Rückzugsräume der Rebhühner und deren Jungtiere nicht zu stören, so eine Pressemitteilung der Stadt Remseck. „Wir haben mit dem Rebhuhn eine vom Aussterben bedrohte Tierart, deren Lebensraum wir durch diese Zone schützen. So wird auch die Artenvielfalt gestärkt“, sagt Oberbürgermeister Dirk Schönberger.
Das Projekt wurde vom Verband Region Stuttgart (VRS) mit 25000 Euro unterstützt. Verbandsvorsitzender Thomas Bopp: „Wir sehen die Mitfinanzierung als große Chance, um in der gesamten Region Projekte zu ermöglichen. Es bedarf aber eines besonderen Engagements von Ehrenamtlichen und Kommunen.“
Viele Beteiligte ziehen an einem Strang
Und genau dieses ehrenamtliche Engagement gibt es für die Wildschutzzone. Eigens für das Projekt wurde die Arbeitsgemeinschaft „AG Rebhuhn“ gegründet. Die AG Rebhuhn setzt sich aus Vertretern der Landwirtschaft, des Naturschutzes und der Jäger zusammen. Von Seiten der Stadt Remseck wird das Projekt durch Ulrike Greskamp begleitet. Alle Beteiligten wirkten im vergangenen Jahr an der Erstellung der Wildschutzzone mit, heißt es in der Mitteilung weiter.
Thementafeln informieren Spaziergänger
Die unterschiedlichen Bereiche des Projektes wurden entwickelt, dabei stand die Erstellung der Rechtsverordnung, Maßnahmenplanung und Umsetzung sowie die Entwicklung eines Lehrpfades im Fokus. Die Anlage von Buntbrachen, Blühstreifen, blühenden Grünwegen sowie Gehölzpflegearbeiten wurden bereits erledigt. Der eigens für das Projekt angelegte Lehrpfad erstreckt sich entlang der Hauptachse vom Naherholungsgebiet Regental entlang des Stämmegrabens bis zum Stämmeteich. Thementafeln informieren entlang der Strecke über die Wildschutzzone mit all ihren Besonderheiten.
Nur noch neun Brutpaare
Andreas Fallert, Geschäftsführer vom Landschaftserhaltungsverband (LEV) Ludwigsburg, dankte allen Beteiligten für die lösungsorientierte Zusammenarbeit. Regelmäßige Treffen mit allen Akteuren seien der Grundstein dafür, dass dieses Projekt in Zukunft erfolgreich ist.
Durch die Einrichtung der Wildschutzzone möchte die Stadt Remseck nach eigenem Bekunden einen Beitrag zum Erhalt des Rebhuhns leisten. Im Jahr 2020 wurden noch neun Brutreviere des bedrohten Rebhuhns hier erfasst. Aktuell laufen erneute Bestandsaufnahmen. (red)
