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Bauwünsche
Klinik will den Standort weiter ausbauen

Blick in die Harteneckstraße: Hinter dem Zuckerbäckerhaus aus der Gründungszeit des Klinikums (links) soll auf beiden Seiten der Straße gebaut werden. Ganz rechts ist die Pflegeschule zu sehen. Foto: Andreas Becker
Blick in die Harteneckstraße: Hinter dem Zuckerbäckerhaus aus der Gründungszeit des Klinikums (links) soll auf beiden Seiten der Straße gebaut werden. Ganz rechts ist die Pflegeschule zu sehen. Foto: Andreas Becker
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350_0900_28058_Klinikum.jpg Foto: Büro Wick+Parner/LKZ
Ein Rahmenplan zeigt die künftige Entwicklung für das gesamte Areal auf – Geplant sind mehrere Neubauten und eine Parkhauserweiterung

Ludwigsburg. In Ludwigsburg hat das Klinikum leichtes Spiel. Nicht, weil es genügend Platz rund um den Standort Posilipostraße gibt. Denn das Klinikgelände ist weitgehend zugebaut, auch ist es kaum mehr möglich, in die Höhe zu gehen. Es hat leichtes Spiel, weil die Stadt die teils schwierigen Planungen zu Erweiterungen und Neubauten bestmöglich unterstützt. Dafür sollen ein Rahmenplan und ein Bebauungsplan aufgestellt werden.

Die Stadträte stehen dem in nichts nach, unisono loben sie im zuständigen Ausschuss die erstmals in diesem Umfang vorgestellten Pläne für das Klinikum. Sie begrüßen es, wenn der Klinikstandort weiter gestärkt wird und Verbesserungen beim Parkhaus zu erwarten sind, wo es oft „total chaotisch“ zugeht, so ein Statement von Margit Liepins (SPD), die wie schon vor drei Jahren ein Parkleitsystem für die Parkflächen fordert. Das Areal neu zu ordnen, Wohn- und Klinikbereiche jeweils zusammenzufassen hält Andreas Rothacker (Freie Wähler) für den richtigen Weg. Allein Lubu-Stadträtin Elga Burkhardt würde es lieber sehen, wenn sich die Klinik wie im Rems-Murr-Kreis einen neuen Standort außerhalb suchen würde. „Es besteht die Gefahr, dass ein Hochhausgelände neben dem Blühenden Barock entsteht, auch bei den Hubschraubern haben wir eine Grenze erreicht“, kritisierte sie.

Die Pläne des Klinikums reichen teils weit in die Zukunft. Wie schon im Januar angekündigt, steht die Klinikenholding in Ludwigsburg vor weiteren Herausforderungen. Für das Areal am Standort an der Posilipostraße sind weitere Bauten notwendig. Jetzt haben die Stadträte die wegen Corona abgesagte Sitzung im März nachgeholt, Michael Schröder von Wick + Partner Architekten (Stuttgart) stellte am Donnerstagabend im Ausschuss für Stadtentwicklung, Hochbau und Liegenschaften die Gesamtplanung erstmals den Stadträten und der Öffentlichkeit vor.

Demnach hat das Büro im Auftrag des Klinikums und in Abstimmung mit der Stadt alle Möglichkeiten ausgelotet, um den Klinikstandort weiterzuentwickeln, zumal medizinische, betriebliche und wirtschaftliche Anforderungen in ständigem Wandel sind, so die Begründung. Im Blickpunkt stehen Veränderungen vor allem entlang der Harteneckstraße: Die Schule für Pflegeberufe soll in einem Neubau unterkommen, an deren bisherigem Standort soll eine Kita für die Beschäftigten entstehen.

Weiter geplant sind Neubauten für die Sozialpädiatrie und ein Ärztehaus. Investieren will man in Wohnungen für Mitarbeiter, auch das Parkhaus soll erweitert werden (siehe auch die Grafik). „Dieses Volumen ist in nächster Zeit nicht umsetzbar“, betont Axel Hechenberger, kaufmännischer Direktor des Klinikums, im Ausschuss, zumal bei den Bauvorhaben der Landkreis und damit auch die Stadt Ludwigsburg über die Umlage finanziell stark gefordert sind.

Dringenden Bedarf gibt es bei den Wohnungen für Mitarbeiter des Klinikums. „Alle 600 Apartments sind derzeit ausgelastet“, so Hechenberger. In der Erlachhofstraße, wo die Wohnnutzung konzentriert werden soll, sollen die Gebäude modernisiert, teilweise soll neu gebaut werden. Dort befinden sich bereits Wohnungen für Klinikmitarbeiter, die für das Unternehmen, die Regionale Klinik Holding, immer wichtiger werden. Das Klinikum gehört mit zu den größten Arbeitgebern in der Stadt, insgesamt sind in der Holding 3000 Mitarbeiter beschäftigt. Laut Axel Hechenberger, kaufmännischer Direktor des Klinikums, besteht hier ein hoher Bedarf. Zeitnah soll auch eine Lösung für die Schule gefunden werden, die sanierungsbedürftig sei. Das Klinikum wird nun auch seinen Aufsichtsrat informieren, danach geht es an den Rahmenplan, in dem definiert werden muss, was konkret umgesetzt wird und wann. Noch unklar ist, wo der neue Landeplatz für den Hubschrauber sein wird, dessen Einsatz für Anwohner immer wieder ein Problem darstellt. Danach soll dieser Plan vom Gemeinderat beschlossen werden. Er wird der Klinik langfristig etwas an die Hand geben, auf das sie sich verlassen kann.

Jochen Eisele (FDP) betont in seiner Stellungnahme, dass der zentrale Standort des Klinikums in der Stadt gut sei, er lobt insbesondere „die kurzen Wege“ – im Gegensatz zu Kliniken, die außerhalb der Stadt angesiedelt sind. Auch die Erweiterung des Parkhauses sieht er positiv, das, so der letzte Stand, um 400 Stellplätze erweitert werden soll.

„Es gilt, das Beste daraus zu machen“, so auch SPD-Fraktionsvorsitzende Liepins zu dem Areal, das bereits weitgehend bebaut ist. Leider fehlten größere Erweiterungsflächen. „Die Klinik ist zentral für uns“, so Florian Sorg (Grüne). Er regte an, nachhaltige Aspekte zu berücksichtigen, etwa bei der Krankenhauslogistik, im Mobilitätsmanagement oder dem Bau eines Blockheizkraftwerks. Diesbezüglich konnte ihn Hechenberger beruhigen. „Wir betreiben bereits ein eigenes Blockheizkraftwerk. Wir wollen E-Mobilität einbeziehen, im Parkhaus auch Fahrradabstellplätze anbieten.“