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Ein Leben für den Verein
Marilene Hofbauer ist seit 75 Jahren Mitglied beim RSC Komet in Ludwigsburg

Bei der Jahresfeier des RSC Komet Ludwigsburg werden Hartmut Kimmerle (rechts) und Frank Schwarz (links) mit der goldenen BDR Nadel für 50 Jahre im Verein geehrt. Marilene Hofbauer (Zweite von links) ist seit 75 Jahre im Verein. Gerda Royek wurde für
Bei der Jahresfeier des RSC Komet Ludwigsburg werden Hartmut Kimmerle (rechts) und Frank Schwarz (links) mit der goldenen BDR Nadel für 50 Jahre im Verein geehrt. Marilene Hofbauer (Zweite von links) ist seit 75 Jahre im Verein. Gerda Royek wurde für zehnjährige Vereinszugehörigkeit geehrt. Foto: privat
Mit Einrad- und Kunstradfahren hat Marilene Hofbauer beim RSC Komet begonnen. 1950 ist sie dem Verein beigetreten - und gehört ihm heute immer noch an.

Ludwigsburg. Sportlich sei sie schon damals gewesen, würdigt sie der Verein in einer Pressemitteilung. Sie machte Geräteturnen und war in der Leichtathletik unterwegs für den MTV Ludwigsburg. Trainiert wurde damals im Jahnstadion – dort, wo auch die Radrennfahrer des RSC Komet ihre Runden drehten. Die Dynamik und Geschwindigkeit dieser Fahrer hätten die junge Marilene sofort fasziniert.

So kam es, dass sie dem RSC Komet beitrat. Nach dem Krieg sei Freizeitgestaltung ja ohnehin noch etwas Besonderes gewesen, und zwei Vereinsbeiträge habe man sich kaum leisten können, also wurde kurzerhand gewechselt.

Frauen fuhren damals kein Rennrad

„Damals war es für Frauen noch nicht üblich, selbst Radrennen zu fahren“, berichtet der RSC Komet. Stattdessen habe Marilene Hofbauer die jungen Rennfahrer zu den vielen Rennen, die es damals fast in jedem Dorf gab, begleitet. In Ludwigsburg wurde jedes Jahr im Jahnstadion ein Radrennen auf der Aschenbahn ausgetragen – Marilene Hofbauer mittendrin.

Mit den Jahren habe sie immer mehr Aufgaben im Verein übernommen. Ob Feste auf dem Kelterplatz, dem Marktplatz oder im Vereinsheim – Marilene organisierte alles mit Energie und Zuverlässigkeit. Und wer einmal in ihrem Organisationsteam war, der wusste: „Ich hab keine Zeit“ galt bei ihr nicht!

Ausbildung zur Kampfrichterin

Als ihre Kinder größer wurden, meldete sich erst ihr Mann Hans zum Kampfrichter-Lehrgang an, später folgte Marilene Hofbauer. Viele Jahre lang war sie bei Rennen im ganzen Land im Einsatz: ob bei den Six Days in der Schleyerhalle oder beim Eglosheimer Kriterium, dem Ludwigsburger Klassiker.

„Und weil es bei den Frühjahrsrennen oft eisig kalt war, hatte Marilene immer einen kleinen Vorrat Schnaps im Auto – nicht für sich, natürlich, sondern für die Streckenposten zum Aufwärmen“, schreibt der RSC Komet.

Vielseitig im Verein engagiert

Auch weniger beliebte Aufgaben habe sie übernommen, zum Beispiel als Unterkassier für säumige Zahler der Vereinsbeiträge. Mit ihrer Hartnäckigkeit habe sie dafür gesorgt, dass der Verein zu seinem Geld kam – freundlich, aber bestimmt.

Zuletzt war sie viele Jahre lang Organisatorin der Treffen der Radoldies Baden-Württemberg. Erst vor vier Wochen hat sie dieses Amt an ihren Nachfolger übergeben. (red)