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Champions League
MHP-Riesen Ludwigsburg gegen Bakken Bears: Spielfreude bis zur letzten Sekunde

Defensiv und offensiv ein Unterschiedsspieler: Ludwigsburgs Yorman Polas Bartolo (links) zieht gegen Bakkens Michel Diouf zum Korb.Foto: Baumann
Defensiv und offensiv ein Unterschiedsspieler: Ludwigsburgs Yorman Polas Bartolo (links) zieht gegen Bakkens Michel Diouf zum Korb. Foto: Baumann
Nur zwei Tage nach dem 100:86 im ersten Pflichtspiel der Basketball-Bundesliga in Heidelberg glückt den MHP-Riesen Ludwigsburg gegen die Bakken Bears auch der Auftakt in der Champions League. Gegen die Dänen siegen die Gelb-Schwarzen ungefährdet mit 99:58.

Ludwigsburg. Auch in den letzten Sekunden der Partie schalteten die MHP-Riesen Ludwigsburg keinen Gang herunter. Trotz der 99:58-Führung feuerten der 17 Jahre alte Sebastian Hartmann und der 18 Jahre alte Jacob Patrick am Dienstagabend noch einmal aus allen Rohren, um ihre Ludwigsburger in den dreistelligen Punktebereich zu hieven. Auch wenn das letztlich nicht gelang: Mit einem überzeugenden Heimsieg sind die Riesen in die Basketball-Champions-League-Gruppenphase gestartet. „Eine sehr gute Teamleistung“, freute sich Riesen-Trainer Josh King nach dem 99:58 in der MHP-Arena diesmal auch über die starke Defensivarbeit seines Teams.

Dabei werden dem 37 Jahre alten Trainer die ersten Minuten der Partie nicht unbedingt zugesagt haben. Denn auch gegen die Dänen aus Aarhus entwickelte sich zu Beginn ein offener Schlagabtausch. Nach dem Geschmack von Riesen-Trainer Josh King, der den am Knöchel lädierten Isaiah Whitehead schonte, ist das bekanntlich nicht. Angesichts der Treffsicherheit von Prentiss Hubb war die Partie aber zumindest für die gerade einmal 1183 Zuschauer unterhaltsam. Acht der ersten 13 Riesen-Punkte machte der US-Amerikaner, der schon am Sonntag in Heidelberg mit 27 Zählern bester Werfer gewesen war. Nach einem Dreier von Jacob Patrick auf Vorlage seines Bruders Johannes nahm Gästetrainer Anders Sommer beim 22:14 für die Riesen seine erste Auszeit. Stoppen ließen sich die Gastgeber dadurch aber nicht. Nach Punkten von Ludwigsburgs Center Eddy Edigin ging es mit einem 28:18 ins zweite Viertel.

Jonathan Bähre gegen die Bären stark

Auch in diesem war Coach King nicht immer zufrieden mit der Riesen-Verteidigung. Phasen höchster Intensität, in denen zunächst Yorman Polas Bartolo nach seinem dritten Steal unbedrängt zum 41:24 abschloss, wechselten sich mit Momenten riesiger Löcher in der gelb-schwarzen Abwehr ab. Auch deshalb kamen die Gäste, angeführt vom Ex-Bonner Skyler Bowlin, auf 34:46 heran.

Jonathan Bähre per Dunk und Freiwurf in den Schlusssekunden gab den Riesen dann wieder ein 54:36-Polster und ließ an die vergangene Spielzeit erinnern. Auch 2021/22 zeigte Bähre – wie nun sehr passend in der Partie gegen die Bären – starke Leistungen in der Champions League, blieb in der BBL dagegen meist hinter den Erwartungen. Am Ende kam er am Dienstagabend auf 13 Punkte. „Ich bin immer der gleiche Typ. Ich versuche noch, mich an die Bundesliga zu gewöhnen. Heute habe ich hier eine Chance bekommen“, freute sich Bähre. Noch in Heidelberg hatte er – obwohl fit – keine Sekunde auf dem Parkett gestanden. „Die Jungs werden ihre großen Abende haben. Das ist die Schönheit dieses Sports. Jonathan hat seine Chance genutzt“, freute sich Coach King.

Yorman Polas Bartolo als wichtiger Faktor

Nach der Halbzeitpause erlaubten sich die Riesen hingegen einen Durchhänger, durch den die Gäste auf 43:56 verkürzten. Nach einem rustikalen, aber fairen Block von Elijah Childs gegen Hubb witterten die Dänen die Wende. Doch Defensivspezialist Polas Bartolo machte seinem Ruf alle Ehre und verhinderte, dass das Spiel kippte: Mit einem weiteren Ballgewinn leitete er einen 6:0-Lauf ein, zu dem er selbst vier Punkte und einen Assist beitrug. „Wir dachten, wir wären auf die Physis und Intensität der Ludwigsburger vorbereitet“, haderte Gäste-Trainer Sommer. Bis Spielende kamen die Riesen auf 51 Rebounds, davon 23 unter dem Bears-Korb. Bakken pflückte in Summe gerade einmal 28 Bälle.

Deren Gegenwehr war nun ohnehin gebrochen. Ballverlust reihte sich an Ballverlust, während die Riesen im Angriff die neuen Freiräume nutzten. Schon vor dem letzten Viertel, in das es mit einem 76:46 ging, war die Partie entschieden.

Fünf deutsche Spieler auf dem Parkett

King nutzte das, um nur zwei Tage nach dem Sieg in Heidelberg und mit Blick auf das BBL-Match in Braunschweig am Sonntag (15 Uhr) die Minuten auf die jungen Spieler zu verteilen. Bis zur Schlusssirene standen mehrere Minuten am Stück fünf deutsche Spieler gleichzeitig auf dem Parkett. Und die jungen Wilden um die Patrick-Brüder und Hartmann strotzten bis zur letzten Sekunde vor Spielfreude. Höhepunkt war ein Dunk von Jacob Patrick in einem Gegenstoß zum 94:58, ehe der 18-Jährige auch den 99:58-Schlusspunkt per Dreier beisteuerte.