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41 Saisontore
Lewandowski-Rekord und große Gefühle beim FC Bayern

Robert Lewandowski
Bayern-Stürmer Robert Lewandowski (M) mit der Meisterschale. Foto: Sven Hoppe/dpa-Pool/dpa
Robert Lewandowski
Weltfußballer Robert Lewandowski (l) hat Gerd Müllers Bundesliga-Bestmarke übertroffen und ist nun alleiniger Rekordtorschütze in einer Spielzeit. Foto: Matthias Schrader/AP-Pool/dpa
Torjägerkanone
41 Treffer: Bayern-Stürmer Robert Lewandowski mit der Torjägerkanone für die meisten Bundesligatore in der Saison. Foto: Sven Hoppe/dpa-Pool/dpa
Abschied
Trainer Hansi Flick (2.v.r.) wurde vor dem Spiel von den Bayern-Verantwortlichen verabschiedet. Foto: Sven Hoppe/dpa-Pool/dpa
Hermann Gerland
Münchens Co-Trainer Hermann Gerland wurde von den Bayern-Spielern gefeiert. Foto: Sven Hoppe/dpa-Pool/dpa
250 Fans
250 Zuschauer durften die Partie zwischen dem FC Bayern München und dem FC Augsburg live in der Münchner Allianz-Arena verfolgen. Foto: Sven Hoppe/dpa-Pool/dpa
Der FC Bayern feiert emotionale Abschiede und einen denkwürdigen Rekord von Robert Lewandowski. Das 41. Saisontor erlebt der Weltfußballer selbst wie in einem «Science-Fiction»-Film. 250 Zuschauer beenden eine lange Wartezeit in München.

München (dpa) - Reichlich Erinnerungsfotos mit der Meisterschale waren den Bayern-Stars um Rekordmann Robert Lewandowski an diesem denkwürdigen Tag besonders wichtig.

Die bewegenden Abschiede von Sieben-Titel-Trainer Hansi Flick und dreier Triple-Helden markierten eine Zäsur beim deutschen Fußball-Rekordmeister, der den Nachmittag mit der unglaublichen 41-Tore-Marke von Lewandowski als Höhepunkt bei einer internen Feier im VIP-Bereich des Stadions ausklingen ließ.

«Das ist auf der einen Seite ein schöner Moment. Auf der anderen Seite tut es echt weh, dass wir in der nächsten Saison nicht mehr alle zusammen spielen», sagte Lewandowski, der sich nach seinem ersehnten Rekordtor das Trikot vom Astralkörper riss. «Es ist emotional und rund um die Aura des Rekords hat man gemerkt, das ist etwas Großes.»

Das Tor des Weltfußballers in fast letzter Sekunde beim 5:2 gegen den FC Augsburg war die perfekte Pointe eines Bundesliga-Spiels mit großen Gefühlen. Schon bei den Verabschiedungen von Flick, Jérôme Boateng, David Alaba, Javi Martínez sowie der Co-Trainer Miroslav Klose und Hermann Gerland vor dem Anpfiff gab es feuchte Augen. Auch Ehrenpräsident Uli Hoeneß auf der Tribüne war gerührt.

Flick erlebte vor allem das Ende der Bayern-Epochen seiner Leistungsträger Boateng und Alaba ganz besonders intensiv. «Da musste ich mich schon ganz schön zügeln, um nicht so ganz die Emotionen rauszulassen», gestand der 56-Jährige, der selbst sehr bewegt und seiner «geilen Mannschaft» dankbar war.

«Mit dem Tag heute ist die Reise wirklich zu Ende, die vor knapp zwei Jahren begonnen hat», sagte Flick. «Das ist eine absolute Benchmark für mich, in meinem Leben. Ich werde die Zeit nie vergessen, weil es zwei tolle Jahre waren.» Zu seiner erwarteten Zukunft als Bundestrainer verriet er nichts.

Der Wert der Flick-Amtszeit wurde am Sonntag nochmal deutlich, als sich der FC Bayern zum dritten Mal im Goldenen Buch der Stadt München verewigte. Zuvor hatte sich der FC Bayern nach dem Champions League-Sieg 2001 und dem Triple 2013 ins Goldene Buch eingetragen. «Diese Ehre wird uns nur nach herausragenden Erfolgen zuteil, und wir sind stolz, dass unsere historische Sechs-Titel-Saison so gewürdigt wird», sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge am Tag nach dem torreichen Sieg über Augsburg.

Nachdem FCA-Kapitän Jeffrey Gouweleeuw (9. Minute) die Münchner per Eigentor früh in Führung gebracht hatte, schlug der Meister durch Serge Gnabry (23.), Joshua Kimmich (33.) und Kingsley Coman (43.) im Zehnminutentakt zu. Nach der Pause gestaltete Augsburg das Ergebnis durch André Hahn (67.) und Florian Niederlechner (72.) freundlicher.

Und dann, als Flick schon nicht mehr mit dem 41. Tor von Lewandowski rechnete, schlug der Wunderstürmer doch noch zu. «Das war wie Science-Fiction», sagte der 32-Jährige. «Dass ich den Rekord in der letzten Minute geschafft habe, ist auch eine historische Geschichte.» Ausgelassen wurde mit der Meisterschale gejubelt.

Mit nun 41 Toren in einer Saison liegt er einen Treffer vor Gerd Müller, dessen fast 50 Jahre alte Bestmarke als ein Rekord für die Ewigkeit galt. Bis Lewandowski in 29 Spielen eben jene unglaubliche Zahl von 41 erreichte. 250 Zuschauer durften beim ersten Spiel in der Allianz Arena vor Publikum seit März 2020 im Stadion dabei sein.

«Ich glaube nicht, dass dieser Rekord von Lewy irgendwann nochmal gebrochen wird», sagte Kimmich. «Es ist aber ein stückweit auch ein Verdienst der Mannschaft.» Lewandowski überreichte nach dem Spiel ein T-Shirt mit der Aufschrift «4ever Gerd» und Widmung an Uschi Müller, Ehefrau des kranken Gerd Müller.

«Ich weiß, dass Gerd Müller eine historische Leistung gebracht hat und ich habe allergrößten Respekt vor ihm», würdigte Lewandowski den «Bomber». Vom «Kicker» wurde Lewandowski zum sechsten Mal mit der Torjägerkanone ausgezeichnet - Müller bekam sie sieben Mal. Mit insgesamt 365 Liga-Toren liegt Müller noch klar vor Lewandowski, dem mit 277 Treffern aber auch diese ewige Marke zugetraut werden kann.

Einen bedeutsamen Platz in der ruhmreichen Club-Historie nehmen auch die doppelten Triplesieger Alaba, Boateng und Martínez ein. «Es gehen schon Charaktere, die diesen Verein in den letzten neun Jahren dahin getragen haben, wo er heute ist», sagte Kimmich. «Jetzt müssen wir schauen, dass wir eine neue Ära einläuten.» Der künftige Trainer Julian Nagelsmann wird dabei besonders gefordert sein.

© dpa-infocom, dpa:210522-99-708013/5

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